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Jakobsweg: Anfang und Ende einer Pilgerreise

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Bei Spanien denkst du wahrscheinlich sofort an laue Abende am Mittelmeer, die Ramblas in Barcelona oder eine sommerliche Auszeit auf den Kanarischen Inseln. Im weniger beachteten Nordwesten des Landes hingegen befindet sich Santiago de Compostela, das Ziel des historischen Jakobswegs. Beim Pilgern zum Grab des Apostels Jakobus erlebte Bloggerin Lea diverse Höhen und Tiefen, die ihre knapp 2.000 Kilometer lange Wanderung in ein Wechselbad der Gefühle verwandelten. Ein Reisemoment von Lea.

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

In ihrem Reisemoment berichtet uns Lea von ihrer Pilgerreise auf dem Jakobsweg – einmal quer durch Frankreich uns Spanien. Foto: Lea Searching

Von Anfang und Ende

Anfang und Ende sind wie zwei Seiten einer Medaille. Sie gehören unweigerlich zusammen. Wie die Sonne immer auf den Regen folgt, so folgt das Ende auf den Anfang. Diese Geschichte handelt von dem Anfang und dem Ende einer Reise.

Auch wenn es scheint, als würde ich von zwei Momenten berichten, so ist es doch in Wirklichkeit nur einer, der den anderen bedingt. Jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt: Dieser war meiner.

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

Start in Taizé: Das Foto zeigt die ersten Schritte auf dem Weg in Richtung Santiago de Compostela. Foto: Lea Searching

Pilgern auf dem Jakobsweg: Der erste Schritt

Im Frühjahr 2014 begann ich meinen Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Ich hatte eine Woche in Taizé, einem ökumenischen Kloster bei Lyon, verbracht und von dort aus brach ich alleine auf. Knapp 2.000 Kilometer würde ich dem Jakobsweg einmal quer durch Frankreich und Spanien folgen.

Schon Tage davor hatte ich schlecht geschlafen. Ich war nicht aufgeregt, sondern der festen Überzeugung wahnsinnig geworden zu sein. Ausgerechnet ich, das Pummelchen, das im Sportunterricht immer als letztes in die Mannschaft gewählt wurde, wollte drei Monate zu Fuß unterwegs sein?

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

Der Jakobsweg, oder: Knapp 2.000 Kilometer und drei Monate Zeit, sich selbst zu finden.

Noch dazu begrenzen sich meine Kenntnisse in Französisch auf die Worte „Bonjour“, „Baguette“, „Fromage“ und ich war zum letzten mal als Kind mit meinen Eltern wandern gewesen. All diese Zweifel im Kopf holte ich mir an diesem Morgen mit zitternden Knien den ersten Stempel für meinen Pilgerausweis und machte mich auf den Weg.

Dass ich vor Herzklopfen keinen klaren Gedanken fassen konnte, änderte sich nach den ersten paar hundert Metern und ein fettes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Jahrelang hatte ich davon geträumt. Dann schließlich monatelang geplant, Bücher gelesen, Ausrüstung gekauft mir Tipps geholt. Und jetzt, jetzt war es soweit. Das war er – mein Jakobsweg.

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

Wer würde bei diesen Aussichten nicht gerne sofort seine Wanderschuhe anziehen und losziehen?

Am Ende meiner Pilgerreise

Und so saß ich einfach nur da. Eine Stunde, zwei. Ich weiß es nicht. Es fühlte sich immer noch so unwirklich an. Die letzten drei Monate waren ein ganzes Leben gewesen. Ich war Tag für Tag gelaufen. Durch Schnee und bei Regen. Die Sonne hatte mich braun gebrannt und Stürme hatten mir die Haare zerzaust.

Ich hatte ganz alleine in Herbergen mitten im Wand geschlafen, teilweise mit 150 anderen Pilgern in einem Raum. Ich hatte Einsamkeit erfahren und wahre Freundschaft. Ich hatte mich verliebt und verabschiedet. Ich hatte Rotz und Wasser geheult und gelacht bis ich Bauchschmerzen hatte.

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

Neben der spirituellen Erfahrung bietet der Jakobsweg auch landschaftliche Höhepunkte. Foto: Lea Searching

Es ist schwer zu beschreiben, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe. Ich war todtraurig darüber, dass mein Jakobsweg jetzt zu Ende sein würde, aber noch viel mehr war ich dankbar. Dankbar für all diese wundervollen Erlebnisse. Dankbar für all die Hilfe, die ich erfahren hatte und für die fantastischen Menschen, denen ich begegnen durfte.

Vor allem aber war ich dankbar für all das was ich lernen durfte. Der Weg hatte mich verändert. Ich hatte gelernt auf meine Gedanken zu achten und sie bewusst zu wählen. Ich wusste nun um den Wert von Einsamkeit und hatte begonnen zu meditieren. Aber vor allem hatte ich gelernt das, Leben nicht zu ernst zu nehmen.

So lachte ich noch einmal den Wellen entgegen, stand auf und ging zu meinen Freunden, um noch ein letztes mal auf die gute Zeit anzustoßen.

Jakobsweg Pilgern Spanien Frankreich

Die Sonne ist zum Symbol des Jakobswegs geworden und weist Pilgern den Weg nach Santiago de Compostela.

Reiseblogger auf dem Jakobsweg

Dass der Jakobsweg nicht nur für Pilger interessant ist, zeigen auch die folgenden Artikel, die wir dir sehr ans Herz legen:

Susanne verrät Reisebloggerin Travelicia Tipps zur Planung der Reise über den Jakobsweg. In einem weiteren Interview dort erfährst du außerdem, wie ein typischer Tag auf dem Jakobsweg unterwegs so aussieht.

Auch in den Reisedepeschen kannst du noch mehr über den Jakobsweg lesen. Nadine von Trackqueen erzählt dort eine Geschichte von Schnarchen, Schmerzen und Scheitern, während Anne sich beim Pilgern die Frage stellt: „Was mache ich hier eigentlich?“

Mehr über unsere Gastautorin Lea erfährst du übrigens auf ihrem Blog Lea Searching. Hast auch du eine Geschichte oder gar ein 1 THING TO DO auf Lager, das du gerne in unseren Reisemomenten verewigen möchtest? Dann sende uns eine Nachricht an kontakt [at] 1thingtodo.de und wir besprechen alles Weitere.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Der Beitrag Jakobsweg: Anfang und Ende einer Pilgerreise erschien zuerst auf 1 THING TO DO.


Brașov Reisebericht: Bären-Alarm im Hostel

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Im Osten Siebenbürgens gelegen könnte man Brașov auch als Tor nach Transsilvanien bezeichnen, der Heimat von Graf Dracula. Etwas aufgeregt bereiteten wir uns im Vorfeld unserer Reise entlang der rumänischen Karpaten auf den Ernstfall vor: Wie verhält man sich eigentlich, wenn man zwar nicht auf Vampire, aber dafür auf Braunbären trifft? Denn diese leben dort noch in freier Wildbahn. Und tatsächlich: Nachts im Dunkeln begann es plötzlich fies zu grunzen. Geschrieben von Marc.

Brasov Reisebericht

Unser Reisebericht aus Brașov nimmt dich mit auf Erkundungstour durch die hierzulande kaum bekannte Stadt im Osten Siebenbürgens.

Tâmpa: Wandern in Brașov

Ein paar Schritte noch und wir befinden uns 400 Meter über Brașov. Die 250.000-Einwohner-Stadt im Osten Siebenbürgens breitet sich ringsum unter unseren Füßen aus. Angesichts der tags darauf folgenden Wanderung in den Karpaten war die Besteigung des 950 Meter hohen Tâmpa ein Klacks. Es ging steil bergauf, doch oben angekommen lässt die Sonne unsere Schweißperlen im Gesicht schnell wieder trocknen.

Der zu Deutsch „Zinne“ genannte Hausberg von Brașov gehört zu den auffälligsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nicht nur aufgrund seiner reinen Präsenz, sondern vor allem wegen des hollywoodreifen, am Hang angebrachten Schriftzugs, der uns auf unseren Streifzügen nie aus den Augen lässt. Sogar einige Braunbären leben hier in freier Wildbahn. Davon bekommen wir auf dem Tâmpa zwar nichts mit. Doch dafür liegt hier etwas anderes in der Luft: Zicke-zacke-zicke-zacke, hoi-hoi-hoi!

Brasov Wandern Tampa Zinne

Da waren die 400 Meter Aufstieg fast geschafft: Im Hintergrund grüßt Brașov aus der Tiefe.

Brasov Wandern Tampa Zinne

Brașovs Hausberg Tâmpa ist beinahe komplett von der 250.000-Einwohner-Stadt umgeben.

Brasov Hollywood

Auf etwa 900 Metern thront dieser Schriftzug Tag und Nacht über Brașov.

A bisserl deutsch, des Braschow!

Bevor wir Brașov von seiner schönen Seite kennen lernten, hieß es zunächst einmal die tristen Plattenbauviertel rund um den Bahnhof zu verlassen. Nach und nach mischten sich einfache Familienhäuser mit bunten Fassaden zwischen die Betonklötze, bevor wir schließlich ins historische Zentrum mit seinem geschäftigen Rathausplatz vorstießen.

Kronstadt wurde im 13. Jahrhundert von den Ritterbrüdern des Deutschen Ordens gegründet. Der Ort war damals die südöstlichste deutsche Stadt. Noch weit bis ins 19. Jahrhundert hinein stellten Deutsche hier die Bevölkerungsmehrheit. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 waren es noch über 1.000. Und was soll man sagen: Ein bisschen erinnert uns das historische Brașov an eine typisch deutsche Altstadt. Selbst ein „Schnurgässchen“ gibt es. Und dann auch noch dieses Zicke-zacke-zicke-zacke, hoi-hoi-hoi!

Brasov Altstadt Reisebericht

Schick restauriert und doch ein bisschen bröckelig: So lieben wir die Alstadtkerne Osteuropas!

Brasov Schnurgässchen

Hier wird sogar noch mit dem deutschen Namen auf das Schnurgässchen hingewiesen.

Flucht vorm Braunbär

Während wir durch die Gässchen Stadt schlendern, erhole ich mich nur langsam von einer langen Nacht. Mal wieder. Doch dieses Mal waren es keine Magenprobleme wie in Bukarest und auch kein moldauischer Wein wie in Chișinău, sondern der haarige Albtraum jedes Hostelgastes: Ein alter, fetter, stinkender Schnarchmensch!

Insofern hatte ich sie doch noch, meine persönliche Begegnung mit einem Braunbären. Dieses Exemplar war ein sogenannter Schnarchbär, der es schafft, sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen seine Grunzlaute vorbei an den Ohropax bis ins tiefste Innere deines Gehirns zu pressen. Besonders charakteristisch: Das lauteste Grunzen gibt er immer dann von sich, wenn er sich alle 15 Sekunden selbst aufweckt und sich in bester Braunbärenmanier von einer Seite auf die andere schmeißt. Da ich im klapprigen IKEA-Doppelstockbett über ihm lag, bedeutete dies irgendwann: Decke und Kopfkissen schnappen und ab auf die Couch in der Lobby. Zicke-zacke-zicke-zacke… ach, sei still!

Brasov Reisebericht

Abseits der Plattenbauten zeigt sich Brașov von seiner schöneren Seite.

Ja, bist du deppert?!

Weißt du, wie es riecht, wenn man nach einer Homeparty alle flüssigen Reste zusammen schüttet und in die Toilette kippt? Genau dieser Geruch umsäuselte in jener Nacht meine Nase. Der wahrscheinliche Grund dafür: Die inzwischen achte Ausgabe des rumänischen Oktoberfests, das alljährlich im Spätsommer in Brașov stattfindet. Danke. Bitte!

Insofern liegen Freud und Leid unseres 1 THING TO DOs für Brașov eng beieinander. Denn natürlich statteten auch wir dem Oktoberfest einen Besuch ab und trauten rund um das blau-weiße Festzelt unseren Sinnen nicht mehr: „Singen die da wirklich… Singen die da wirklich… Zicke-zacke-zicke-zacke… du weißt schon?“

Brasov Reisebericht

Und plötzlich ist da ein Stück Bayern mitten in Rumänien – ein Oktoberfestzelt!

Brasov Oktoberfest

Das Oktoberfest findet seit 2009 in Brașov – und heißt hier auch genauso.

Bayerische Stereotypen

Das rumänische Prosit der Gemütlichkeit findet seit 2009 auf dem Sportgelände des örtlichen Sportgymnasiums statt. Mit einem Pappteller Kartoffelsalat und Mici, der rumänischen Variante von Ćevapčići, machten wir es uns zunächst einmal auf den Sitzbänken rund um das Festareal gemütlich. Wir lauschten der Akkordeonmusik, dem unermüdlichen Geblabber der Besucher und machten uns hungrige Gedanken darüber, welche Fleischspeise wir wohl als nächstes verdrücken würden. Einen Meter bayerische Bratwurst? Oder doch lieber Leberkäse?

Als wir das Festzelt betraten, war es, als würden wir die Staatsgrenze zwischen Rumänien und Bayern überqueren. Die es so bekanntermaßen ja gar nicht gibt. Doch egal. Für uns, die noch nie auf dem richtigen Oktoberfest waren, bot das Ambiente zumindest alles, was dem Stereotyp nach dazugehört: Klirrende Bierkrüge, bayerische Folklore, Lederhosen und laufend a bisserl Brutzelfett in der Nosn.

Brasov Oktoberfest

Der zentrale Schauplatz jener bayerisch-rumänischen Umtriebigkeit.

Brasov Oktoberfest

Im Dunkeln ist gut… Mici und Kartoffelsalat essen!

Ein Prosit der Gemütlichkeit

Mitten in Rumänien schunkelten und tanzten Frauen und Männer im Takt, schreiten lauthals „Bitte!“, wenn der Stimmungsmacher artig „Danke!“ sagte. Brachten „Zicke-zacke-zicke-zacke!“ über die Lippen, ohne dass es wie ein Zungenbrecher klang. Und besonders angenehm daran: Trotz der Unmengen Gerstensaft, die hier die Kehlen hinuntergekippt wurden, war die Stimmung stets fröhlich besinnt.

Außerhalb des riesigen Bayernzelts brutzelten herzhafte Köstlichkeiten um die Wette. Wir beließen es zunächst bei unseren rumänischen Ćevapčići. Doch spätestens als wir Colac secuiesc entdeckten, auch bekannt als „Kürtőskalács“ (ungarisch) oder „Baumstriezel“, wussten wir: Läuft bei uns. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Zicke-zacke-zicke-zacke. Hoi-hoi-hoi.

Brasov Oktoberfest

Zugegeben haben hungrige Vegetarier auf dem Oktoberfest nicht allzu gute Karten.

Na bidde! Die in (Süd-)Osteuropa verbreiteten Baumstriezel wurden angeblich sogar in Siebenbürgen erfunden. Aber da gibt es bestimmt jemanden, der das bezweifeln möchte.

In Kürze: Unser 1 THING TO DO für Brașov

Was? Ein Besuch des Oktoberfests, das üblicherweise im Spätsommer stattfindet. Aktuelle Termine werden auf der offiziellen Seite bekannt gegeben.
Wo? Auf dem Gelände des Lizeul Sportiv in der Strada Poarta Schei 39 ganz im Süden von Brașov.
Wie viel? Der Eintritt war frei und die Preise für Speis und Trank deutlich, deutlich, deutlich unter denen in München.
Warum? Um Teil eines regionalen Event-Höhepunkts zu sein, mit Rumänen in Lederhosen zu feiern und dich an den Imbissständen satt zu essen.

Übrigens: Eines jener ach so authentischen Imagevideos gibt es auch vom Oktoberfest in Brașov. Bringt die Stimmung nicht wirklich rüber, aber verschafft einen ersten Eindruck:

Nächste Station unserer Reise durch Rumänien ist Sibiu, hierzulande auch bekannt als Hermannstadt. Dort sollten wir am Ende sogar länger festsitzen als gedacht, doch dazu später mehr. Kennst du schon unseren Bukarest Reisebericht? Die rumänische Haupstadt ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was wir im Rest des Landes zu sehen bekamen. Aber das macht sie irgendwie auch wieder besonders.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Sonnenuntergang auf Koh Chang, oder: High in Thailand

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Anjas Reisemoment von der thailändischen Insel Koh Chang lebt von seiner Stimmung. Im Zentrum steht gar nicht so sehr der Sonnenuntergang, den sie farbenfroh beschreibt. Sie schildert vor allem all jene Dinge, die das Farbenspiel am Himmel begleiten – von den Menschen um sie herum bis zum Backpacker-Pop. Den Moment hielt sie mit ihrer analogen Kamera fest und nimmt dich so mit auf einen kurzweiligen Trip auf die sogenannte Elefanteninsel. Ein Reisemoment von Anja.

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Die gute alte Westentasche

Bang Bao, Koh Chang, Thailand. JP biegt von der Landstraße ab und fährt direkt auf den Markt des Fischerdorfs. Wir waren hier schon ein paar Mal. Die letzten Tage haben wir nichts anderes gemacht als mit dem Roller rumzufahren und die Insel zu erkunden.

Gefühlt kennen wir so langsam jeden Fleck hier auswendig. Wir kennen die Barleute und Tätowierer, den örtlichen Polizeidirektor und so einige Schlangen und ausgetrocknete Wasserfälle. Und klar, wir wissen auch, wo es die besonders guten Cocktails, Shakes und Brownies gibt.

Bang Bao: Ganz schön leer heute

„Heyhey! You guys!“ – Großes Hallo. Josh und seine Freunde sind auch hier: Die Bangkoker machen Wochenendausflug. Wir schlendern also mal wieder über den – auf Pfählen über dem Wasser errichteten, teilweise überdachten – Pier.

Es ist ziemlich leer, die chinesischen Reisegruppen sind wohl alle woanders heute. Überall Billigwaren, die gar nicht so billig sind – die typischen Sachen, die es in Thailand eben für Touristen zu kaufen gibt. Dazwischen Fischstände, ein paar Australier. Leute, die arbeiten – plus deren Kinder, die zwischen Ständen, Kisten und Transportmitteln rumspringen. Und wir.

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

High vom Moment

Irgendwas ist heute anders als sonst. Vermutlich bin ich high. Streng genommen ist das nicht möglich, so ganz ohne Substanzen. Es ist eher so ein „Momentehigh“. „Immer wenn ich in einer Gruppe unterwegs bin, fühle ich mich wie ein Hobbit“, hat JP mal gesagt. Und genau das ist das Momentehigh.

Zusammen mit den Gefährten sind wir auf der speziellen abenteuerlichen Mission, die Welt ein bisschen besser zu machen. In uns, für uns, und damit auch für den Rest der Welt. Die Mission heute: Der Sonnenuntergang des Bao Bang Leuchtturms, ein Supergeheimtipp von Josh.

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Ein tolles Fleckchen Wasser

Zwischen den Verkaufsständen immer wieder ein, zwei Hüttchen, Wohnhäuser, Bars. Nach der Shoppingmeile landen wir endlich auf dem eigentlichen Pier: Er ist unspektakulär und gleichzeitig einzigartig. Ein wunderschönes Fleckchen Erde – oder besser gesagt: Wasser.

Die typisch thailändische Mischung aus Tradition und Moderne, Kitsch und Backpackerromantik. Überall auch Backpacker-Pop: „Only know you’ve been high when you’re feeling low“ – lalala. Herr Passenger mit seiner Gitarre.

Über Umwege nach Koh Chang

Timo findet meine analoge Kamera total spannend und fragt mich aus, wie das so funktioniert mit dem Filme entwickeln. Josh läuft begeistert den Katzen hinterher. Die Wolken verhindern den klaren Blick auf den Sonnenuntergang, schön ist er trotzdem. Ich bin zum ersten Mal in Asien. Dass es das hier wirklich gibt, lässt mich vor Glücksgefühl fast platzen. Seitdem ich von diesem Thailand gehört habe, wollte ich genau das sehen. Und ja, zugegeben, generationsbedingt hat Leonardo DiCaprio da auch was mit zu tun.

Das Leben macht manchmal andere Pläne: Ein wunderschöner Umweg über Afrika hat mich nun hierher geführt, in genau dieser Konstellation. JP habe ich vor zwei Jahren in Südafrika getroffen. Am Flughafen in Bangkok dann das Wiedersehen – dort startete meine vierwöchige Thailandreise. Manchmal dauert es mit den Träumen länger, dafür sind sie am Ende umso schöner. Die Fischer haben Feierabend, ein Pärchen angelt. Und hier im Zentrum des Universums, JP und ich.

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Ich bin high

Ich weiß ganz genau, dass ich high bin. Da brauch ich keine melancholische Phase für, um das erst im Nachhinein zu erkennen. Dass muss ich dem Herrn Passenger mal so sagen, sollte ich ihm zufälligerweise demnächst über den Weg laufen.

Die Sonne ist fast untergegangen. Es ist dieses ganz besondere Licht, das nach der Dämmerung eintritt und den Himmel royalblau und die Palmen schwarz färbt. Die Straßenlichter – gelb, orange, rot, pink, lila, grün und blau – schimmern so warm, dass ihre Kontraste ineinander verschmelzen.

Koh Chang Bang Bao Thailand Reisebericht

Foto: Anja Mayer

Abschied

Wir verabschieden uns nur kurz von den Gefährten. Ist ja klar, dass wir uns irgendwo wieder treffen. Weiter geht’s. Wir schwingen uns aufs Motorbike und brausen in die Nacht. Adam Cousens ist ja auch so ein Mann mit Gitarre: „If there would be one moment that I could relive, it would be in your arms, just dancing with you.“ – Lalala.

Und wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, zeigt dir dieses Video aus Bang Bao zwar keinen Sonnenuntergang, aber dafür den kompletten Weg über den Pier in Richtung Leuchtturm.

Wenn du noch mehr über Koh Chang und die Bang Bao Bay erfahren möchtest, empfehlen wir dir einen Blick auf Faszination Südostasien. Und wenn auch du einen besonderen Augenblick des Weltenbummelns auf unserer Reisemomente-Karte verewigen möchtest, dann schicke einfach uns deinen Text samt Bildern an kontakt [at] 1thingtodo.de. Wir sind gespannt!

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Reise vor der Haustür: Ein Experiment [Blogparade]

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„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“, wird Goethe immer wieder zitiert. So oft, dass seine Verse inzwischen beinahe abgedroschen klingen. Auf 1 THING TO DO möchten wir seinen Worten in nächster Zeit frisches Leben einhauchen. Unter dem Motto Reise vor der Haustür regen wir dazu an, die eigene Heimat, den eigenen Kiez, den eigenen Alltag neu zu entdecken. Den Auftakt bildet unsere Blogparade über das Reisen in der Nähe. Geschrieben von John & Marc. 

Reise vor der Haustür Blogparade

Reise vor der Haustür: Nachdem wir das Experiment letztes Jahr in Berlin-Friedrichshain wagten, rufen wir nun dich zu einer Reise in deiner Nähe auf.

Eine Sache der Wahrnehmung

Alltagstrott. Morgen für Morgen laufen wir mit gesenktem Kopf zur Ubahn, die Gedanken schon am Bürotisch. Kopfhörer im Ohr. Was um uns geschieht, interessiert uns nicht. Während wir auf Reisen mit geschärftem Blick jeden Schritt bewusst wahrnehmen, lähmt der schnöde Alltagsrhythmus unsere Sinne. Tag ein, Tag aus.

Im vergangenen Frühjahr dann wagten wir ein Experiment: Wieso nicht einfach einmal die Haustür verlassen, einfach drauf los laufen und unsere Umgebung mit dem Blick eines Reisenden entdecken? Und siehe da: Plötzlich entdeckten wir im Friedrichshainer Kiez Ecken, die wir zuvor niemals auch nur erahnt hätten. Obwohl wir schon hundert Mal dran vorbeigelaufen sind. Und plötzlich ergaben Goethes berühmte Worte noch viel mehr Sinn.

Manchmal hilft es, im Alltag die Reisebrille aufzusetzen, um in nächster Nähe die Welt zu entdecken.

Inspiration für deinen Beitrag

Die Idee zu unserer zweiten Blogparade schlummert seitdem in unseren Köpfen. Nun ist es so weit: Der Frühling ist da und wir sind fest entschlossen, auch dich dazu zu animieren, eine Reise vor deiner Haustür zu wagen. Bist du bereit für das Experiment?

In unserer Blogparade suchen wir folgende Geschichten, wobei deiner Kreativität natürlich keinerlei Grenzen gesetzt sind:

  • Reise vor der Haustür – wörtlich genommen. Du hast einen freien Tag, die Sonne lacht und verführt dich dazu, die Welt im Kleinen zu entdecken? Dann nichts wie raus! Schildere deine Eindrücke und die Überraschungen, die dir auf dieser Reise vor der Haustür widerfahren. Ein Spaziergang? Eine Begegnung? Ein Museum, ein Lokal in deiner Straße, von dem du vorher nie etwas gehört hast?
  • Entdecke deine Region, deine Stadt, deinen Kiez, dein Dorf. Wir Reiseblogger neigen dazu, in die Ferne zu schweifen und von unseren Erlebnissen irgendwo zwischen Neuseeland und Namibia, zwischen Moskau und Montevideo zu berichten. Wieso nicht auch mal vor der eigenen Haustür kehren und den Ort oder die Region vorstellen, wo man wohnt, wo man sich zu Hause fühlt?

Otterwisch Kirche

Otterwisch: Marcs alte Heimat in Sachsen steht garantiert bei niemandem auf der Bucket List. Doch mit wachen Augen kannst du eigentlich überall zu einer Reise starten.


Otterwisch Wald

Blick fürs Detail: Wenn du den Alltagstrott mal verlassen möchtest, ohne ins Auto, in den Zug oder ins Flugzeug zu steigen, kannst du auch in nächster Nähe neue Entdeckungen machen.

  • Heimat, oder: Back to the roots. Eine Reise vor der Haustür kann auch bedeuten, in der alten Heimat auf Erkundungstour zu gehen, in Nostalgie zu verfallen oder selbst dort, wo man meint jeden Winkel zu kennen, Neues zu entdecken. Am Ort, wo du aufgewachsen bist und zu der Person gewachsen bist, die du im Hier und Jetzt repräsentierst.
  • Die Haustür in der weiten Welt. Vielleicht hast du auch gar keine Haustür mehr in Deutschland (oder Österreich und der Schweiz), sondern hast der alten Heimat längst den Rücken gekehrt? Du reist ohne festen Wohnsitz durch die Welt? Vielleicht ja auf einem Segelboot? Vielleicht bist du auch digitaler Nomade? Oder hast am Ort deiner Träume dein neues Zuhause gefunden? Wo es ja wiederum auch eine Haustür gibt. Wie auch immer: Auch diese Geschichten können Teil unserer Blogparade sein.

Dein aktuelles Zuhause liegt hunderte oder gar tausende Kilometer von Mitteleuropa entfernt? Kein Problem. Von einer Reise vor deiner Haustür kannst du quasi von überall aus berichten.

Dein Beitrag zur Blogparade

Du hast da schon so eine Idee und möchtest dich an unserer Blogparade beteiligen? Dann veröffentliche bis zum 30. April 2017 einen Beitrag auf deinem Blog, in dem du von deiner Reise vor der Haustür – wie auch immer sie aussieht – berichtest. Um teilzunehmen, verlinke in deinem Artikel auf diesen Aufruf und hinterlasse am besten einen Kommentar auf dieser Seite, damit uns nichts durch die Finger rutscht.

Für die Auswertung der Blogparade wäre es außerdem wunderbar, wenn du uns eine E-Mail mit folgenden Informationen an kontakt [at] 1thingtodo.de schicken könntest:

  • Link zu deinem Artikel
  • Zusammenfassung deines Artikels in maximal zwei Sätzen
  • Kurzbeschreibung deines Blog in maximal zwei Sätzen
  • Ein aussagekräftiges Foto mit einer Breite von mindestens 940 Pixeln

Wir würden uns natürlich freuen, wenn du deine Reise vor der Haustür auch auf deinen Social-Media-Kanälen teilst. Gerne kannst du hierfür den Hashtag #vorderHaustür verwenden. So bündeln wir alle Beiträge auch im Social Web.

Wir werden uns im Gegenzug bemühen, alle eingehenden Beiträge auf unseren Socials zu teilen, um mit deiner Reise vor der Haustür auch andere zu neuen Entdeckungen zu animieren. Außerdem werden wir in mindestens einem Artikel unsere Blogparade auswerten und auf deinen Bericht verlinken.

Die Oberbaumbrücke in Berlin verbindet die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg und wäre für uns beide quasi der ideale Startpunkt für eine neuerliche Reise vor der Haustür.

Kein Blogger?

Ganz bewusst möchten wir auch alle Nicht-Blogger dazu aufrufen, eine Reise vor der Haustür zu unternehmen. Wenn du dich also auf das Experiment einlässt und ein paar schöne Fotos schießt, dann poste sie mit unter Nennung des Hashtags #vorderHaustür auf Facebook, Twitter oder Instagram. Wir teilen deine Eindrücke dann ebenso gerne auf unseren Social-Media-Kanälen! Wenn während deiner Reise ein Text entsteht, umso besser: In unserer Kategorie Reisemomente veröffentlichen wir gerne deinen ausführlichen Bericht.

Übrigens: Im vergangenen Jahr veranstalteten wir eine Blogparade zum Thema Slow Travel, und gewissermaßen schließt unsere Reise vor der Haustür nahtlos daran an. Rund um das Reisen in der Nähe haben wir außerdem noch die eine oder andere Aktion in petto, die wir parallel zur Blogparade auf 1 THING TO DO spielen. Stay tuned! Um nichts zu verpassen, folge uns am besten auf Facebook, Twitter oder Instagram.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Unterwegs auf Spitzbergen: Arschkalt und saugeil

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In Berlin saugen wir gerade jeden Sonnenstrahl auf und fiebern sehnsuchtsvoll dem Frühling entgegen, da schwärmen Ines und Thomas in ihrem Reisemoment von der eiskalten Arktis. Ihr Reisebericht aus Spitzbergen bringt dich wahrscheinlich schnell zum Bibbern. Doch mindestens genauso flott wird ihr Artikel dein Herz wohl für die norwegische Inselgruppe im Nordmeer erwärmen. Bist du bereit für eine Riesenportion Schnee und Eis? Ein Reisemoment von Ines und Thomas.

Spitzbergen Reisebericht

Ines und Thomas nehmen dich in ihrem Reisemoment mit auf eine Reise in die Artkis. Foto: Gin des Lebens

Spitzbergen: Höhepunkt unter Höhepunkten

Unser Reisejahr 2016 war eigentlich voller Highlights. Wir waren unterwegs in London, Ägypten, Kuba und besuchten das Sziget Festival in Budapest. Kuba zum Beispiel hat uns vor allem mit seiner Lebensfreude und dem morbiden Charme gefesselt – mal abgesehen vom türkisblauen Meer und der farbenfrohen Unterwasserwelt natürlich.

Auf unserem eindeutigen Highlight des Jahres jedoch – eigentlich Höhepunkt all unserer Reisen – ging es einige Grad kälter zu: Spitzbergen! Um dorthin zu gelangen, flogen wir im Februar zuerst nach London. Dort verbrachten wir ein paar Tage, um schließlich mit kurzem Zwischenstopp in Oslo in die kühle Arktis zu reisen.

Spitzbergen Reisebericht

Anflug auf die surreale Eislandschaft von Spitzbergen. Foto: Gin des Lebens

Ankunft in Spitzbergen

Angekommen am nördlichsten Ort der Welt waren wir sofort hin und weg: Eis und Schnee so weit das Auge reicht! Neben einer Besichtigungstour durch Longyearbyen, der mit rund 2.000 Einwohnern größten Stadt der Inselgruppe, wagten wir auch ein ganz besonderes Abenteuer. Bei einer Zehn-Stunden-Expedition ging es mit dem Schneemobil an die Ostküste von Spitzbergen, wo es die Chance gibt, Eisbären in freier Wildbahn zu sehen.

Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich ein Sommerkind bin und die Wärme liebe. Doch der Faszination, die diese unwirklich wirkende Landschaft auf einen ausübt, kann man sich einfach nicht entziehen. Bei der Vorbesprechung zu unserer Expedition wurde gleich klar: Leicht würde es nicht werden. Es herrschten minus 15 Grad und bei voller Fahrt erreicht man knapp 100 Stundenkilometer! Da werden minus 15 schnell mal zu gefühlten minus 35 Grad…

Spitzbergen Reisebericht

In Longyearbyen herrschen nur zwischen Juni und September Durchschnittstemperaturen über dem Gefrierpunkt. Foto: Gin des Lebens

Spitzbergen Reisebericht

Das Spitzbergen-Ren ist etwas kleiner als das in Skandinavien verbreitete Rentier. Insgesamt leben auf Spitzbergen rund 10.000 Rentiere. Foto: Gin des Lebens

Expedition an der Ostküste

Auf der Fahrt gab es zwar Pausen, aber keinerlei Gelegenheit sich irgendwo aufzuwärmen oder gar ein WC zu benutzen. Etwas unwohl war mir bei der Sache schon, aber wer Eisbären sehen will, muss nun mal aufs Packeis an die Ostküste. Kneifen wollte ich dann auch nicht, auch wenn ich mit dem Gedanken durchaus spielte.

Bei der Fahrt wurde der Ernst der Lage schnell klar: Es war wirklich kalt. Ich fing schon auf den ersten Kilometern an zu frösteln und stopfte mir so viele Wärmepacks wie möglich in Handschuhe und Socken. Schnell jedoch wurde ich entschädigt: Rentiere, traumhafte Gletscherlandschaften und ein atemberaubendes Licht! Eisbären sahen wir leider nur aus weiter Ferne. Und doch bleibt diese Expedition einfach ein absolut unvergesslicher Reisemoment.

Spitzbergen Reisebericht

Warm eingepackt ging es auf Expedition in Richtung Ostküste von Spitzbergen. Foto: Gin des Lebens

Spitzbergen Reisebericht

Arktis-Selfie! Foto: Gin des Lebens

Nordlichter über Spitzbergen

Das war es aber noch nicht mit den Höhepunkten auf Spitzbergen. Wir bekamen schließlich noch die Chance, ein einzigartiges Naturschauspiel zu beobachten – die Nordlichter. Während wir sahen, wie die Aurora vor unseren Augen tanzte, konnten wir einfach nicht fassen, wie wunderschön sie doch ist. Deshalb ist es gut, das eine oder andere Erinnerungsfoto zu schießen.

Das jedoch ist gar nicht so leicht. Eines unserer ersten Fotos wurde noch etwas unscharf, aber wir hatten danach noch etwas die Möglichkeit zu üben. Später in Tromsø im Norden des norwegischen Festlands sollten wir nochmals die Chance erhalten. Da wurden die Fotos dann auch besser. Wer möchte kann sich hier ein paar Tipps holen, wie man die Aurora Borealis am besten tanzen sieht.

Nordlichter Spitzbergen

Die Aurora über Spitzbergen – ein unvergessliches Erlebnis. Foto: Gin des Lebens

Warm anziehen!

Unsere Zeit auf Spitzbergen hat uns gelehrt: Auch wenn es wirklich sehr kalt ist, kann man mit der richtigen Ausrüstung auch das packen. Wir haben dir in unserem Beitrag zu Spitzbergen auch einige Tipps zusammengefasst, wie man die arktische Kälte gut übersteht. Vorab: Das wichtigste ist natürlich warme Kleidung. Dabei solltest du unbedingt auf Merino-Wolle setzen, denn Fleece hält nicht annähernd so schön warm.

Seitdem wir Spitzbergen besucht haben, können wir gar nicht mehr aufhören, darüber zu schwärmen. Unsere Zeit dort war einfach magisch. Die Arktis hat uns in ihren Bann gezogen. Wenn du jetzt überlegst, dieses Abenteuer zu starten: Mach es! Mach Spitzbergen zu deinem 1 THING TO DO.

Weitere Eindrücke von den Nordlichtern sowie der Polarnacht auf Spitzbergen (auf Norwegisch „Svalbard“) gibt es in diesem Video von Hurtigruten: 

Mit einem lauten „Brrrrrr!“ endet der wahrscheinlich nördlichste Artikel unserer Serie Reisemomente. Darin sammeln eben jene Reisegeschichten aus eurer Feder, die einfach in Erinnerung geblieben sind. Hast auch du Lust, einen deiner Reisemomente auf unserem Blog zu verewigen? Auf der Übersichtsseite zur Aktion findest du alle Infos. Mehr von Ines und Thomas liest du dagegen auf ihrem Blog Gin des Lebens.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Tokio: Auf einen Drink mit Bill Murray

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Rooftop-Bars lösen auf Reisende eine ganz eigene Faszination aus. Erst der Blick von oben lässt das Ausmaß einer Stadt erkennen. Er hilft dabei, sie noch ein bisschen besser zu verstehen. Besonders natürlich, wenn man bei einem Drink am Abend beobachten kann, wie sich nach und nach das Lichtermeer der Nacht entzündet. Umso schöner, dass eine jener Rooftop-Bars ihren Weg in unsere Reisemomente gefunden hat – die New York Bar in gut 200 Metern über Tokio. Ein Reisemoment von Alexander Kuffner.

Aussicht auf Tokio vom 238 Meter hohen Roppongi Hills Mori Tower.

Lost in Translation

Der in die Jahre gekommene und längst nicht mehr so angesagte Schauspieler sitzt im Smoking an einem mondänen Tresen, nippt gelangweilt an einem Whisky – wie jeden Abend. Es ist ein fast komisches Bild, wie er sich da so einsam und Zigarre rauchend in seiner Midlife-Crisis suhlt. Dann betritt Charlotte die Bar – wie jeden Abend. Sie ist weniger als halb so alt wie er. Und als sich ihre Blicke treffen, legt er für einen kurzen Moment den Gesichtsausdruck eines geschlagenen Hundes ab und ringt sich zu einem Lächeln durch.

Bob, der alternde Schauspieler (Bill Murray) und die Studentin Charlotte (Scarlett Johansson), beide Amerikaner, leben im Park Hyatt Hotel in Tokio. Bob, weil er gerade einen albernen Werbespot für einen japanischen Whisky dreht. Charlotte, weil sie ihren Mann, einen jungen Star-Fotografen, zu einem mehrwöchigen Job begleitet. Beide können schlecht schlafen. Die Bar wird ihre gemeinsame Schlummertrunk-Festung in einer Stadt, deren Schönheit und Exotik sie sich zunächst aus verschiedenen Gründen verschließen – und in einem Leben, in dem sich beide nicht wohlfühlen.

Die New York Bar im Park Hyatt Tokio – we have been „Lost in Translation“.

Endlich wieder New York Bar – auf einen Drink mit Bill Murray.


Eine Liebeserklärung an Tokio

„Lost in Translation“ (2003) von Sofia Coppola ist mehr als ein Film über einen zarten, traurigen und oft absurd-komischen Flirt, der keiner sein darf und letzten Endes zu nichts führt. Es ist eine Liebeserklärung an Tokio. Im Kino hatte er mich damals sofort „gekauft“ für diese Stadt und Japan an sich.

Mittlerweile habe ich den Streifen bestimmt sechs Mal gesehen – und war bereits zwei mal im „Park Hyatt“, dem Haupt-Drehort von „Lost in Translation“. Nicht zum Übernachten – die Preise sind teilweise absurd. Nein, zum Trinken und Schauen! Die Besuche dort stehen ganz oben auf meiner Liste der besten persönlichen Reisemomente. Und das nicht nur wegen des Films: 
Regelmäßig taucht das Hotel mit der New York Bar auf Top-20-Listen der besten Rooftop-Bars der Welt auf. Mit Recht!

Das sieht man, wenn man aus der Toilette der New York Bar tritt.

Blick von unten auf den Shinjuku Park Tower: Das Hotel befindet sich nur in den oberen Stockwerken, die Rooftop-Bar grüßt aus der 56. Etage.


Dicke Teppiche und tiefe Verbeugungen

Alleine der Weg dorthin lässt staunen. Denn das Hotel hat nur einige Stockwerke des riesigen Wolkenkratzers bezogen. Im großen Erdgeschoss muss man erst einmal einen Aufzug finden, der einen sanft in den 46. Stock fährt. Dort flufft man dann durch den weichen Flor zentimeterdicker Teppiche an Skulpturen vorbei, durch eine riesige Halle, eine Art Bibliothek und schließlich zu einem weiteren Aufzug, der einem selbstverständlich von einem Boy bestellt wird. Und noch höher – ins 52. Stockwerk.

„Ding!“ – Die Türen öffnen sich vor zwei Empfangsdamen, die sich sofort tief zur Begrüßung verbeugen und einem den Weg in die Bar weisen. Das Licht ist sehr gedämpft und schon beim Eintreten fällt der Blick auf die unglaublich große und hohe Glasfront, durch die Tokios Skyline hinein leuchtet. Dieser Blick, alleine dieser Blick macht es zur Pflicht, einen Drink in dieser Bar zu nehmen. Bill hin, Scarlett her.

Blick aus der Bar auf die fast zehn Millionen Einwohner zählende Metropole.

Schweben auf der Bar-Wolke

In wenigen Sekunden stellt sich ein aufmerksamer Angestellter vor, der einen Platz zuweist und die Karten bringt. Dann sitzt man da in seinem bequemen Lederstuhl. Im Hintergrund plätschert leise guter Jazz und die Augen wollen sich einfach nicht von dieser Megacity abwenden, über der man gerade in einer Bar-Wolke zu schweben scheint.

Zwei frisch gezapfte Bier, das lokale Asahi, finden den Weg auf die Stoffservietten vor mir und meiner Begleitung. Langsam richte ich den Blick in die Bar selbst. Ja, genau: Dort saß Bob jeden Abend, hier – genau an meinem Platz – Scarlett. Schon auf dem Weg nach oben fielen mir diverse Drehorte aus dem Film auf. Alles sieht auch bei meinem Besuch in 2016 noch genau so aus, wie in „Lost in Translation“.

Diese Skulptur befindet sich im Foyer des Park Hyatt und ist auch aus dem Film „Lost in Translation“ bekannt.

I’ll be back, Bill

Die Bedienung bringt eine Schale Nüsschen und Reiscracker. Die Verbeugungen sind tief, die Preise hoch und ich bestelle trotzdem einen guten schottischen Whisky. Wenn nicht hier, wo dann? Schaut man so in die Runde, erkennt man hier und da andere Westler, die – genau wie ich – verstohlen die Kameras zücken. Und wenn man genau hinhört, wabern ab und zu geflüstert die Namen Bill Murray und Scarlett Johansson durch den Klangteppich aus Jazz. Die Atmosphäre ist enorm relaxed, obwohl – oder gerade weil – sich hier doch eher die High Society einen genehmigt. Plus die Touristen, die in Erinnerung an den Film schwelgen oder einfach nur die Aussicht genießen.

Um 70 Euro ärmer verlasse ich die Bar, in der selbst der Gang auf die Luxus-Toilette ein kleines Ereignis ist, nach zwei Stunden mit einem großen Lächeln im Gesicht. Und mit dem Vorsatz, auch noch ein drittes Mal wieder zu kommen. Dann zum Essen. Oder besser noch als Gast.

Quittungen, die man einfach aufhebt.



New York Bar, Tokio: Quick Facts

Dresscode: Keine Scheu! Einen Dresscode braucht man nicht zu fürchten. Sicherlich sollte man nicht in Shorts, löchrigem T-Shirt und Sandalen dort aufschlagen. Aber Jeans und Sweatshirt sind durchaus in Ordnung.
Fensterplatz: Wenn kein Platz an der Fensterfront frei ist, nicht traurig sein. Der Ausblick ist auch so toll. Außerdem braucht man der überfreundlichen Bedienung nur zu sagen, dass man eigentlich gerne am Fenster sitzen würde. Sobald dort etwas frei wird – so war es bei mir – wird man höflich gefragt, ob man nicht umziehen möchte.
Kosten: Wer nur einen Kaffee trinken, beziehungsweise nicht all zu viel Geld ausgeben will, sollte vor 20 Uhr wieder verschwunden sein. Denn ab dann spielt täglich eine Live-Band gehobenen Barjazz, wie im Film eben. Dafür werden rund 20 Euro „Cover Charge“ auf die Rechnung geschlagen. Und: Es darf auf allen Plätzen geraucht werden!
Adresse: 163-1055 Tokio, Shinjuku-ku, Nishishinjuku 3-7-1-2
Nächste Metro-Stationen: Shinjuku, Shinsen-Shinjuku oder Hatsudai

Übrigens: Die Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen – meine DSLR wäre mir dann doch zu peinlich gewesen, also musste das Smartphone herhalten. 

Weitere Eindrücke von Alexanders Japan- und vielen weiteren Reisen findest du auf mythirdblog.

Übrigens hat auch die Geburtsstunde von 1 THING TO DO etwas mit einer ganz bestimmten Rooftop-Bar in Tel Aviv zu tun, wie John in seinem Portrait beschreibt. Alle weiteren Geschichten unserer aktuellen Artikelserie findest du auf der Übersichtsseite zu unseren Reisemomenten.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Umfrage: Wo ist Ostdeutschland am schönsten? [Gewinnspiel]

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Zwischen dem Harz im Westen und der Oder im Osten, zwischen der Sächsischen Schweiz im Süden und Usedom im Norden wartet Ostdeutschland mit vielfältigen Reisezielen auf. Im Rahmen unseres Projekts GO EAST! laden wir dazu ein, die Reiseregionen „im Osten“ – ob bekannt oder unbekannt – neu für dich zu entdecken. Als nächstes wollen wir wissen: Wo ist Ostdeutschland am schönsten? Verrate es uns mit deiner Stimme. Geschrieben von John und Marc.

Wo ist Ostdeutschland am schönsten?

Wer die Wahl hat, der hat die Qual: Wir suchen die schönste Reiseregion im Osten Deutschlands.

Die Geschichte zur Abstimmung

2016 ließen wir darüber abstimmen, welche Regionen in den sechs Bundesländern Ostdeutschlands jeweils am schönsten sind. In der Finalrunde unserer GO EAST! Wahl treten die sechs Gewinnerregionen nun gegeneinander an. Mit deiner Stimme kürst die nicht nur die schönste Reiseregion in Ostdeutschland, sondern kannst gleichzeitig an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Mehr dazu erfährst du am Ende des Artikels.

Mit GO EAST! nehmen wir dich bereits seit einigen Monaten mit auf eine Entdeckungstour durch Ostdeutschland, aber auch durch Osteuropa. Auf 1 THING TO DO findest du inzwischen Berichte aus allen sechs Bundesländern „im Osten“. Dabei stellen wir nicht nur selbst Reisegeschichten aus Ostdeutschland vor, sondern lassen auch andere Reiseblogger zu Wort kommen, die dir ihre persönlichen Reisetipps verraten.

Bereit für eine Extraportion Osten? Ostdeutschland neu entdecken.

Jetzt gilt’s: Wo ist Ostdeutschland am schönsten?

Bevor du dich an unserer Wahl beteiligst, beachte bitte folgende Spielregel: Um eine faire Abstimmung zu ermöglichen, gib deine Stimme bitte nur einmal ab. Sollten wir über unser Statistiktool feststellen, dass es hierbei zu Unregelmäßigkeiten kommt, behalten wir uns vor, angemessen zu reagieren. 

Es spricht aber natürlich nichts dagegen, die Umfrage etwa mit deinen Freunden zu teilen. Denn diese Möglichkeit steht jedem gleichermaßen zur Verfügung und hilft uns im Zweifel dabei, ein in der Menge möglichst valides Ergebnis zu bekommen. Nun heißt es aber: Wo ist Ostdeutschland am schönsten? Verrate uns deine Meinung mit einem Klick auf deine Favoritin:

Das sind die Nominierten

Erfurt

Erfurt ist die einzige Landeshauptstadt, die es ins Finale unserer GO EAST! Wahl geschafft hat. Und das sicherlich nicht ohne Grund: Die 210.000 Einwohner zählende Stadt an der Gera besitzt einen der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne der Republik. Mit dem Erfurter Dom St. Marien und der Severikirche im Blick lässt sich dabei genüsslich durch die Straßen und Gassen schlendern. – Mehr erfahren

Berlin-Friedrichshain

Im Kampf der Berliner Stadtbezirke setzte sich Friedrichshain durch. Im ehemaligen Ostteil der Hauptstadt gelegen, steht Friedrichshain mit East Side Gallery, Oberbaumbrücke und der quirligen Simon-Dach-Straße auf der Liste internationaler Reisender längst ganz weit oben. Dennoch bewahrt sich der Stadtteil seine Unangepasstheit und natürlich das typische Berliner Kiezleben. – Mehr erfahren

Harz (Sachsen-Anhalt)

Der Harz erstreckt sich über gleich zwei Bundesländer in Ostdeutschland, konnte sich am Ende jedoch nur in Sachsen-Anhalt durchsetzen. Dort thront der 1.141 Meter hohe Brocken über Norddeutschland und zieht Reisende Jahr für Jahr in seinen Bann – egal, ob sie ihn zu Fuß erklimmen oder mit der Harzer Schmalspurbahn gen Gipfel pilgern. Drumherum laden Mythen, Legenden und malerische Städtchen wie Wernigerode oder Schierke zu einer Auszeit im Zentrum Deutschlands. – Mehr erfahren

Harz Brocken Winter

Gemeinsam statteten wir dem Harzer Brocken schon zweimal einen Besuch ab. Beim ersten Mal erklommen wir den Gipfel zu Fuß über den Heinrich-Heine-Weg.

Insel Usedom

Mit Rügen, Fischland-Darß-Zingst und der Mecklenburgischen Seenplatte verfügt Mecklenburg-Vorpommern über einige Touristenmagneten. In der Gunst ganz vorne lag am Ende jedoch die Insel Usedom. Deutschlands zweitgrößtes Eiland ist Ostsee pur: Kilometerlange Sandstrände, die typischen Strandkörbe und weitreichende Radwege laden ein, die Insel entweder aktiv oder auch ganz gemütlich zu entdecken. – Mehr erfahren

Sächsische Schweiz

Auch wenn Sachsen mit Städten wie Leipzig oder Dresden sowie mit Landschaften wie dem Erzgebirge einige Highlights aufweisen kann, konnte sich die Sächsische Schweiz ganz klar an der Spitze positionieren. Spektakuläre Tafelberge und Sandsteinfelsen lassen die Herzen von Naturliebhabern in Windeseile schneller schlagen. Durch die pittoreske Landschaft schlängelt sich die mächtige Elbe, an deren Ufern malerische Städtchen und Kurorte warten. – Mehr erfahren

Seenland Oder-Spree

Zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder, zwischen Spreewald und Oderbruch erstreckt sich das Seenland Oder-Spree. Seinen Namen hat es sich angesichts von mehr als 200 Seen und zahlreiche Flüsse redlich verdient. Reisende finden hier die größte nutzbare Wasserfläche Deutschlands vor, egal ob am Scharmützelsee, an Oder und Spree oder im Schlaubetal. Dazwischen liegen teils unberührte Landschaften, beschauliche Dörfer und historische Stätten, wie zum Beispiel die Klosterkirche Neuzelle, die entdeckt werden wollen. – Mehr erfahren

Seenland Oder-Spree

Nördlich von Frankfurt zeigt sich die Oder von einer ihrer schönsten Seiten. Von unserer Radtour nach Kostrzyn berichten wir schon bald auf 1 THING TO DO.

Gewinnspiel: Ostdeutschland entdecken

Zusammen mit unserem Partner AHORN Hotels & Resorts verlosen wir im Rahmen der Umfrage 3×2 Übernachtungen in einem der Häuser der Hotelkette – inklusive Frühstücks- und Abendbuffet. Die Hotels befinden sich ausschließlich in Ostdeutschland und sind deshalb wie gemacht für unser Gewinnspiel. Vor Ort können unsere Gewinner folgende Angebote nutzen:

  • Freizeit- und Aktivprogramme des jeweiligen Hotels
  • Fitnessraum mit Kursprogramm, zum Beispiel Zumba, Yoga, Pilates
  • Hauseigenes Active Team, YOKI AHORN Kinderwelt mit Kinderprogrammen (beides nicht im Erwachsenenhotel Best Western Ahorn Hotel Oberwiesenthal)
  • Abendentertainment und -unterhaltung
  • Natürlich kostenfreies W-LAN

Folgende Häuser der AHORN Hotels & Resorts stehen zur Wahl:

Anklicken um

So kannst du gewinnen

Um am Gewinnspiel teilzunehmen,

  1. folge 1 THING TO DO auf Facebook, um keine Reisegeschichten aus Ostdeutschland und weiteren Teilen Europas mehr zu verpassen, und
  2. verrate uns per Kommentar unter dem folgenden Beitrag, wo Ostdeutschland für dich persönlich am schönsten ist.

Gewinnspiel und Abstimmung laufen bis Mittwoch, 12. April, 23:59 Uhr. Die drei Gewinner werden am Tag darauf von uns ausgelost und benachrichtigt. Bitte beachte unsere Teilnahmebedingungen zum Gewinnspiel. Wir wünschen viel Glück!

Abgestimmt und bereit zu neuen Taten? Dann laden wir dich ein, auf unserer GO EAST! Karte für Ostdeutschland dein nächstes Ausflugsziel zu entdecken. Du magst es noch ein bisschen exotischer? Dann schau doch mal auf unserer Osteuropa-Seite mit zahlreichen unentdeckten Reisezielen zwischen Oder und Ural vorbei.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Helgoland Reisebericht: Kleine kommen ganz groß raus!

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Mit Lummenfelsen und Langer Anna ist Helgoland gerade im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen. In unserem 1 THING TO DO für die abgelegene deutsche Nordseeinsel verraten wir dir, weshalb ein halber Tag auf „Deät Lun“ viel zu wenig ist, um die Atmosphäre des Eilands in der Deutschen Bucht aufzusaugen. Welche Rolle dabei die künstlerischen Fähigkeiten eines Basstölpels spielen, erzählt dir unser Helgoland Reisebericht. Geschrieben von Marc.

Helgoland Reisebericht

Ein Höhepunkt in unserem Helgoland Reisebericht ist der Nordstrand auf „Deät Lun“.

Naturgewalten

Es blitzt. Es donnert. Und plötzlich sind wir hellwach. Eine Windböe faucht über unser Zelt hinweg. Alles um uns herum beginnt zu wackeln. Die Tropfen werden stärker. Der Regen trommelt wie wild auf dem Zeltdach herum. Es donnert. Es blitzt. Und plötzlich wird die Nacht taghell. Wir schauen uns in die Augen. Da draußen bahnt sich was an.

Die Naturgewalten werden immer heftiger. Mit müder Stimme schmieden wir hastige Notfallpläne. Wohin, wenn unser Zelt absäuft? Wir schwanken zwischen gegenseitigem Beruhigen und purer Panik. Während sich unsere Gedanken überschlagen, wird der Donner immer lauter. Die Blitze kommen näher. Und wir? Wir fühlen uns so klein, wie die einsame Insel, auf der wir unser Zelt aufgeschlagen haben.

Helgoland Düne

Während im Hintergrund die Klippen von Helgoland grüßen, lässt es sich auf der Düne wunderbar entspannen.

Helgoland Reisebericht

Ungemach im Anmarsch: Bereits am Abend verdunkelte sich so langsam der Himmel über der Düne.

Irgendwo in der Nordsee

Die Düne ist die winzige Schwesterinsel des bereits ziemlich winzigen Helgoland. 1.250 Meter lang und 800 Meter breit liegt sie mitten in der offenen Nordsee, rund 140 Kilometer vom deutschen Festland entfernt. Während das Unwetter über uns seinen Launen freien Lauf lässt, fühlen wir uns Mutter Natur genauso ausgeliefert, wie dieses kleine Stück Land im Nirgendwo.

1721 wurde die Düne während der sogenannten Neujahrsflut von Helgoland abgetrennt und ist seitdem erst eine eigene Insel. Heute ist sie unbewohnt, doch befinden sich hier ein Flugplatz, ein Strandrestaurant und ein Campingplatz. Auf letzterem haben wir unser Wurfzelt aufgestellt, das in diesem Moment zerbrechlich wirkt wie ein Sektglas im freien Fall gen Betonboden. Es blitzt. Es donnert. Und mitten drin bangen wir.

Helgoland Reisebericht

Hafen der Düne: Mit der Fähre braucht man etwa fünf Minuten von Insel zu Insel.

Helgoland Düne Nordstrand

Nordseefeeling pur versprüht der Nordstrand auf der Düne.

Geteiltes Leid?

Als die Windböen leiser und die Regentropfen sanfter werden, entschließen wir uns, unseren Notfallplan aufzugeben. Im strömenden Regen hätten wir unsere Sachen gepackt und wären wir in Richtung Flugplatz gerannt. Doch Mutter Natur will es uns so leicht nicht machen. Nicht einmal, sondern gleich zweimal entschließt sich das Unwetter, zu einer weiteren Runde anzusetzen. Nicht weniger kräftig als zuvor ergießt sich der Himmel über die Abgeschiedenheit.

Während wir uns erneut nicht dazu durchringen können, zum Flugplatz zu stürmen, drehen sich unsere Gedanken um die wohl bekanntesten „Bewohner“ der Düne. Am späten Nachmittag hatten wir die Insel einmal umkreist und dabei zum ersten Mal in unseren Leben Robben in freier Wildbahn erlebt. Zunächst nur eine einzige, die ab und an vor der Aade, dem Ostteil der Düne, ihren Kopf aus dem Wasser streckte. Ob sie gerade auch Notfallpläne schmiedet?

Helgoland Düne Aade Robbe

Suchbild! Findest du die Kegelrobbe?

Kegelrobbenparodie

War diese Begegnung schon aufregend genug, konnten wir am Südstrand schließlich unseren Augen nicht trauen. Das mag abgedroschen klingen, doch plötzlich standen wir einer nur wenige Dutzend Meter entfernten Robbenherde gegenüber – ein surreales Gefühl, denn die Tiere kannten wir bislang nur aus Phoenix-Dokus. Mit genügend Sicherheitsabstand ließen wir uns auf dem kühlen Sand nieder. Ein Moment zum Innehalten.

Um uns herum hatten sich bereits ein paar Hobbyfotografen in Stellung gebracht, um ihr Portfolio in Sachen Tierfotografie auszubauen. Uns stille Beobachter einte der Respekt vor jenen Geschöpfen, denn die hier lebenden Kegelrobben gehören immerhin zu den größten in Deutschland lebenden Raubtieren. John und ich verzichteten darauf, den Moment für das perfekte Robbenmotiv abzupassen, und analysierten stattdessen die putzig plumpen Bewegungen der Riesensäuger. Natürlich nicht ohne den Versuch einer Parodie, bei dem wir uns im Sand suhlten.

Helgoland Kegelrobben

Am Südstrand der Düne trafen wir auf diese Herde Kegelrobben.

Helgoland Düne Kegelrobben

Um die Kegelrobben nicht zu (ver-)stören, sollte man unbedingt einen Mindestabstand von 30 Metern halten.

Abseits des Touristenstroms

Angesichts dieses Erlebnisses erstaunt uns, dass viele Helgolandbesucher es bei einem Besuch der Hauptinsel belassen. Gleichzeitig sind wir froh darüber, denn zu viel Tumult können die Kegelrobben auf der Düne beim besten Willen nicht gebrauchen. Generell waren wir positiv überrascht, wie gut man den Touristenströmen auf Helgoland aus dem Weg gehen kann – obwohl selbst die Hauptinsel unwesentlich größer ist als die Düne.

Vormittags legen gleich mehrere Fähren im Hafen von Helgoland an und bringen etliche Tagestouristen auf die Insel. Ihre Zeit ist begrenzt, und so setzen fast alle von ihnen sofort zu einem Rundgang auf dem Oberland an oder kaufen günstig Alkohol und Zigaretten – denn Helgoland ist zoll- und steuerbefreit. Unsere Devise: Einfach gegen den Strom laufen und erst dann zum Standardprogramm antreten, wenn die meisten Tagesausflügler schon wieder die Heimreise angetreten haben. Wir hatten schließlich zwei Tage auf hoher See angesetzt und entsprechend genügend Zeit, das kleine Helgoland in aller Gemütlichkeit zu erleben.

Helgoland Ankunft

Ankunft auf Helgoland: Erste Attraktion sind die bunten Hummerbuden entlang der Hafenstraße.

Helgoland Strand Hafen

Ein bisschen Südseefeeling gibt es auf Helgoland ebenso zu erleben.

Fashion made in Helgoland

Bevor wir am späten Nachmittag mit der Fähre auf die Düne übersetzten, erkundeten wir zunächst die Ostküste Helgolands. Eine wahre Farbexplosion erwartete uns dabei am Nordstrand, wo die für „Deät Lun“ typisch ziegelroten Klippen des saftig grünen Oberlands steil ins strahlend blaue Meer hinabstürzen. Aufgrund der starken Strömung ist das Baden hier verboten – eine weitere Laune der Natur, uns diesen Genuss zu verwehren!

Ihre Laune nicht im Zaum halten konnte Mutter Natur auch rund um den berühmten Lummenfelsen. Lummen bekamen wir zwar nicht zu Gesicht, doch dafür hatten Dutzende Basstölpel bereits eine kräftige Duftnote hinterlassen. Diese hatten sichtlich Spaß daran, in der Meeresbrise an Ort uns Stelle zu schweben. So viel Spaß, dass ein Basstölpel sein Geschäft vor lauter Freude direkt vor unserer Nase verrichtete. Johns schwarze Adidas-Jacke war daraufhin weiß gesprenkelt. Fashion made in Helgoland.

Helgoland Ostküste

Spaziergang an der Ostküste Helgolands: Im Frühsommer grünen die Gräser besonders schön.

Helgoland Nordstrand

Strandidylle an der Nordküste von „Deät Lun“. Baden leider verboten.

Helgoland Silbermöwen

Da sind sie, die besagten Basstölpel. Welcher davon wohl der Übeltäter war?

Fashion made in Helgoland: Johns Jacke nach dem kreativen Erguss eines Basstölpels.

Helgoländer Kuriositäten

Gleich daneben, wie auf Helgoland eigentlich alles „gleich daneben“ liegt, befindet sich ein weiteres Kuriosum des Eilands. Der 61,3 Meter hohe Pinneberg ist nicht nur die höchste Erhebung der Hauptinsel, sondern auch des gleichnamigen Landkreises auf dem Festland, zu dem Helgoland gehört. Nach der kürzesten Wanderung unserer bisherigen Reisen konnten wir es uns daher nicht nehmen lassen, 1 THING TO DO am obligatorischen Gipfelkreuz zu verewigen. We made it!

Nach diesem schweißtreibenden Gipfelsturm, unserem Stelldichein mit einem kreativ begabten Basstölpel sowie einem Selbstversuch im Parodieren von Kegelrobben wurde unser Wochenende schließlich auf Helgoland gekrönt von einem urigen Nickerchen. Vor Abfahrt unserer Fähre nach Bremerhaven ließen wir uns in einem Strandkorb an den Landungsbrücken nieder und lauschten den hanseatischen Klängen eines urigen Keyboardspielers.

Helgoland Pinneberg

Geschafft! Der Pinneberg ist die höchste Erhebung Helgolands. Da darf ein Gipfelkreuz nicht fehlen.

Schleichwerbung am höchsten Punkt der Nordseeinsel. Sehr empfehlenswert, dieser Blog!

Slow Travel für Anfänger

Es gelang dem Urgestein, uns bereits nach wenigen Takten in Trance zu spielen. Unsere Augenlider wurden sekündlich schwerer, wie auch die Strandkorbpolster sekündlich gemütlicher wurden. Da konnte selbst das so flott vorgetragene „Ein kleiner grüner Kaktus“ uns nicht davor bewahren, in den siebten Himmel über Helgoland abzudriften. Hollari, hollari, hollaro.

Unser hypnotischer Zustand in diesem Moment war symptomatisch für unsere Zeit auf Helgoland: Nur zwei Tage auf der Nordseeinsel hatten es mühelos geschafft, uns komplett aus dem Alltag zu reißen und jeglichen Stress hinter uns zu lassen. Genau dafür ist Helgoland wie gemacht: Fernab des Festlands ticken die Uhren anders. Abgelegen in der oft stürmischen Nordsee gibt es hier so wenig, und doch irgendwie alles. Aufgrund der kleinen Landmasse schärfen sich die Sinne fürs Wesentliche ganz automatisch.

Unser 1 THING TO DO für Helgoland liegt in genau dieser Erfahrung: Sei kein Tagesausflügler, sondern nimm dir Zeit, die Insel auf dich wirken zu lassen. Denn auf Helgoland beginnt Slow Travel schon am zweiten Tag.

Helgoland Oberland

Aussicht in Richtung Süden, der die „Größe“ Helgolands ganz gut verdeutlicht.

Helgoland Lange Anna

Darf in unserem Helgoland Reisebericht natürlich nicht fehlen – ein Schnappschuss von der Langen Anna, dem Wahrzeichen des Eilands.

In Kürze: Unser 1 THING TO DO für Helgoland

Was? Gönn dir genügend Zeit, um Helgoland und seine Schwesterinsel, „die Düne“, zu erleben. Mach es genau anders, als die meisten Tagesausflügler, die am Vormittag ankommen und einmal um die Insel stapfen, um schon am frühen Abend wieder die Heimreise anzutreten.
Wo? Unsere Empfehlung für die Übernachtung ist der Campingplatz auf der Düne.
Wie viel? Auf dem Campingplatz kannst du dein Zelt ab acht Euro pro Nacht aufschlagen und die Abgeschiedenheit der Düne genießen. Dazu kommen vier Euro pro Nacht und Person. 
Wieso? Helgoland ist aufgrund seiner kleinen Landmasse ein Paradies für Slow Traveller. In vergleichsweise wenig Zeit hast du die Möglichkeit, so ziemlich jede Ecke der Insel(n) abzugrasen – bitte nicht wörtlich nehmen! – und ein Verständnis für Kultur und Lebensbedingungen der Bewohner vor Ort zu bekommen.

Beim Stichwort „Trauminsel“ denkst du vielleicht eher an von Palmen gesäumte Puderzuckerstrände in der Karibik. Dennoch haben wir uns entschlossen, mit unserem Helgoland Reisebericht an der Blogparade „Trauminseln und Inselträume“ von Unterwegsmitkind teilzunehmen. Unser 1 THING TO DO macht schließlich deutlich, wieso Helgoland uns wahrlich zum Träumen brachte! Weitere deutsche Inselgeschichten von uns liest du in unserem Rügen Reisebericht sowie unserem Usedom Reisebericht

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Von Frankfurt nach Kostrzyń: Schocktherapie Oderradweg

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Es gibt wenige Städte in Deutschland, deren Image schlechter ist als das von Frankfurt (Oder). Dass wir für die Kleiststadt an der Grenze zu Polen einmal ein 1 THING TO DO ausrufen würden, hätten auch wir beim besten Willen nicht gedacht. Der Oderradweg, der die Stadt durchquert, zeigt jedoch, dass jede Stadt eine zweite Chance verdient hat. Unser Reisebericht von Deutschlands Ostgrenze beschreibt so auch eine Schocktherapie auf zwei Rädern zwischen Frankfurt und Kostrzyń. Geschrieben von Marc.

Oderradweg Frankfurt Kosztryn

Wir nehmen dich mit auf ein GO EAST! auf zwei Rädern zwischen Frankfurt (Oder) und Kostrzyń.

Nie wieder Frankfurt (Oder)

Keine zehn Pferde würden mich jemals wieder nach Frankfurt bringen. An der dortigen Europa-Universität Viadrina absolvierte ich mein Masterstudium. Das Studium war ansprechend, teilweise hatte ich sogar Kurse in Słubice auf der anderen Seite der Oder. Viele Seminare waren auf Englisch, teilweise auf Französisch. Doch die Internationalität endete an der Ausgangstür der Uni, wo die immer wieder aufblitzende Engstirnigkeit der Frankfurter begann.

Diese Studenten, was wollen die hier überhaupt? Und wenn ich nicht gerade aus der Straßenbahn geschmissen wurde, weil ich alter Flegel mir erlaubte, eine Kugel Eis im tropfsicheren Pappbecher zu essen, suchte ich Zuflucht auf der Insel Ziegenwerder. Hier genoss ich im Sommer die Sonnenstrahlen, die sanfte Oderbrise und den Blick ins nahe Polen.

Frankfurt Oder Ziegenwerder

Blick auf die Insel Ziegenwerder vom Ufer der Alten Oder in Frankfurt.

Frankfurt Oder Ziegenwerder

Auf Ziegenwerder gibt es neben einem Inselbiergarten und zahlreichen Veranstaltungen auch teils unberührte Flecken zu entdecken.

Hummeln im Hintern

In der Tat sind es keine zehn Pferde, die mich zurück nach Frankfurt bringen. Es ist der Frühling. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind mehr als 20 Grad angesagt. Die Vorfreude auf einen Hauch von Sommer ließ mich Pläne schmieden, Berlin in Richtung Brandenburg zu verlassen. Nur wohin?

Eine Sache hatte mich während meines Studiums in Frankfurt dann doch gereizt. Während ich meine Pausen – und es waren viele Pausen! – auf Ziegenwerder verbrachte, zog die Oder vor meiner Nase unaufhaltsam in Richtung Norden weiter. Doch wohin fließt sie genau? Und wie sieht es in diesem unbekannten Landstrich nördlich von Frankfurt eigentlich aus?

Frankfurt Oder Slubice

Von der Südspitze Ziegenwerders aus überblickt man die Uferlinien Frankfurts (links) und Słubices (rechts).

Frankfurt Oder Ziegenwerder

Ziegenwerder lohnt in jedem Falle einen ausgiebigen Spaziergänge für all jene, die die Ruhe lieben.

Ungewollte Nostalgie

Die Entscheidung war gefallen: Ich kehre zurück nach Frankfurt, um dem Flusslauf entlang der deutsch-polnischen Grenze mit dem Fahrrad zu folgen. Ein GO EAST! auf zwei Rädern also. Und eine Schocktherapie gegen meine Abneigung zu Frankfurt obendrein. Da trifft es sich gut, dass der Oder-Neiße-Radweg die Stadt durchquert und die nächst größere Stadt mit einer Bahnverbindung zurück nach Berlin nur 32 Kilometer entfernt liegt: Kostrzyń.

Zugegeben, ein bisschen nostalgisch zumute wird mir schon, als ich mein Fahrrad an der Viadrina abstelle, durch Frankfurt streife und natürlich nach Ziegenwerder zurückkehre. Der Himmel blau, die Sonne heiß, erscheint mir die Stadt zwischen zwei Ländern plötzlich gar nicht mehr so hässlich. Mit den Augen eines Reisenden nehme ich Marienkirche, Rathaus und Kleistmuseum ganz anders war als mit den Augen des miesepetrigen Studenten.

Frankfurt Oder Oderturm

Der knapp 89 Meter hohe Oderturm ist eines der Wahrzeichen von Frankfurt (Oder).

Frankfurt Oder Marienkirche

Die St.-Marien-Kirche wurde innerhalb eines Zeitraums von 250 Jahren im Mittelalter gebaut.

Oderradweg ab Frankfurt (Oder)

Als ich unter der Stadtbrücke nach Słubice hindurchfahre, habe ich meinen Frankfurter Horizont bereits überschritten. Viel weiter hatten mich meine zwei Studentenbeine damals nicht getragen. Warum auch? Ich war jeden Tag aufs Neue froh, so schnell wie möglich nach Berlin zurückzukehren. Am liebsten wäre ich eigentlich gar nicht erst losgefahren in dieses furchterregende Frankfurt (Oder).

Der Oderradweg führt mich zunächst durch trostlose Gewerbegebiete. Die Oder ist auf den ersten Kilometern fast verschwunden. Was wird das werden? Am Ende habe ich morgen den Muskelkater meines Lebens – das Fahrrad stand seit einem halben Jahr im Keller – und hätte nichts weiter gesehen als die Gartenzwerge, die ab und an aus einem Kleingarten grüßten.

Frankfurt Oder Street Art

In den Gassen rund um die Europa-Universität Viadrina kann man in Frankfurt sogar ein wenig Street Art entdecken.

Frankfurt Oder Altbauten

Farbenspiel in der Frankfurter Fischergasse unweit des Oderufers.

Freiheit in den Oderwiesen

Nach 15 Minuten jedoch lassen mich selbst die Gartenzwerge allein. Frankfurt könnte ich per Schulterblick noch erspähen, doch meine Augen schauen nur noch nach vorn und saugen die Panoramen nur so auf. Den Oderradweg verlasse ich kurzerhand, um durch die Oderwiesen zu radeln. Ganz plötzlich fühle ich mich so unerwünscht wie ein Student in Frankfurt, als ein paar Schwäne und Enten hastig die Flucht vor mir ergreifen. Dann eben nicht!

Eine gute Stunde vom Berliner Hauptstadttrubel entfernt bin nun voll und ganz der Einsamkeit ausgeliefert. Ein Gefühl der Freiheit macht sich breit. Ich beginne leise zu summen. Hört ja keiner, außer den Schwänen und Enten – und die quaken auch nicht schöner. Hier gibt es gerade nur mein Fahrrad, die Oder und mich. Eine Wonne. Und genau das, wonach ich in Brandenburg immer wieder suche.

Frankfurt Oder Oderradweg

Ob man die Oderwiesen nördlich von Frankfurt mit dem Rad durchqueren kann, hängt vom aktuellen Wasserpegel der Oder ab.

Frankfurt Oder Oderradweg

Scheinbar gemächlich fließt die Oder ab Frankfurt weiter in Richtung Lebus und Kostrzyń.

Lebuser Oderberge

In Richtung Lebus wird der Weg zunehmend anstrengend. Als er schließlich verschwindet und ich mich mit dem Fahrrad durch feuchtes Gras quäle, verrät mir ein verwirrter Blick in Google Maps, dass ich mich verfahren habe. Muss ja mal passieren auf so einer Radtour. Ich befinde mich auf einer langgezogenen Oderhalbinsel, die zur Einbahnstraße wird. Also geht es ein ein paar Kilometer zurück – durchs feuchte Gras.

Als ich den richtigen Weg finde, darf ich mein Fahrrad schieben. Durch Sandboden. Die nassen Räder freuen sich. Es beginnt das beschwerlichste Stück in Richtung Kostrzyń: Bevor ich im Oderbruch Einkehr halte, heißt es die Oderberge vor Lebus zu erklimmen, die über dem Grenzfluss thronen, mich letztlich jedoch mit einer schweifenden Aussicht belohnen. Der Oderradweg regiert mit Zuckerbrot und Peitsche.

Frankfurt Oder Oderradweg

Und plötzlich steht da eine Sanddüne. Das ehemalige Preußen wurde ja nicht umsonst als Sandbüchse Friedrich des Großen bezeichnet.

Oderberge Lebus

Auf dem Weg durch die Oderberge vor Lebus gibt es immerhin den einen oder anderen Hügel zu überwinden.

Das Oderbruch, ein Binnendelta

Als ich Lebus erreiche, bemerke ich erstaunt, dass ich mich nun nicht nur auf dem Oderradweg, sondern auch auf dem Jakobsweg bewege. Als Station auf meiner Route ist Lebus selbst nicht weiter auffällig. Doch ich kann mir vorstellen, dass sich hier wunderbar in einem der Ferienhäuschen ausspannen lässt. Freiheit tanken eben.

Die verbleibenden 25 Kilometer nach Kostrzyń führt mich der Weg über den Oderdeich, der das Oderbruch vor Überschwemmungen schützt. Das Oderbruch ist ein sogenanntes Binnendelta, wobei ich bis dato nicht einmal wusste, das diese Landschaftsform existiert. Obwohl die Ostsee noch über 150 Kilometer entfernt ist, befinde ich mich hier nur knapp über dem Meeresspiegel. In diesem Kessel fühle ich mich gleich noch viel einsamer.

Oderradweg Oderbruch

Nach Lebus bietet das Oderufer einige schöne Plätze zur Stärkung zwischendurch.

Oderradweg Oderbruch

Ein Hauch von Auenlandschaft gibt es hin und wieder auf der anderen Seite des Oderradwegs zu entdecken.

Oderradweg Oderbruch

Ein Schäfer führt seine Schafe zum Oderufer und sorgt so für etwas Trubel im stillen Nichts.

Auf Schotterpisten durch Kostrzyń

Nach ziemlich genau drei Stunden erreiche ich Kietz, jenem Teil des früheren Küstrin, der westlich der Oder liegt und nach 1945 „deutsch“ geblieben ist. Ich entschließe mich, auf dem Weg nach Osten nicht nur die Oder, sondern auch die Warthe zu überqueren, die hier in den dem deutsch-polnischen Grenzfluss mündet.

Sobald ich in Kostrzyń eine der asphaltierten Hauptstraßen verlasse, heißt es mein Fahrrad durch löchrige Staubwege zu navigieren. Es zieht mich hinab zur Warthe, von wo aus ich mich am Ufer entlang zum Nationalpark Warthemündung durchschlängeln möchte. Doch anders als die Oder führt die Warthe Hochwasser und zwingt mich Mal ums Mal über Schotterpisten zurück ins Stadtzentrum. Der Uferweg ist schlichtweg überschwemmt.

Kosztryn

Noch eine der angenehmeren Schotterpisten im polnischen Kostrzyń, die jede Federung testen.

Kosztryn Warthe

Irgendwo unter dem Wasser liegt wohl ein Uferweg, der zum Nationalpark Warthemündung führt. Schön wär’s gewesen.

Nationalpark Warthemündung

Nachdem meine Federung gehörig ins Schwitzen gelangt ist, finde ich ebenso schweißgebadet den Eingang zum Nationalpark Ujście Warty. Auch hier führt ein auf einem Deich angelegter Radweg durch die grüne Landschaft, die gen Süden in weiten Teilen von den Wassermassen der Warthe überflutet ist – was übrigens für weite Teile des Jahres gilt.

Rechterhand ragen dicke Baumstämme aus dem Wasser, während ich aufpassen muss, auf dem Radweg keine Eierschalen zu überfahren. 260 Vogelarten gibt es im Nationalpark Warthemündung, 170 davon brüten hier. Die Natur hat sich hier ein kleines Paradies geschaffen. Als Mensch fühle ich mich deshalb völlig fehl am Platz. Alle fünfzig Meter scheuche ich Höckerschwäne, Reiher, Schwarzhalstaucher oder Enten auf, die hektisch von dannen ziehen. Ich kehre um und lasse ihnen ihre Freiheit.

Nationalpark Warthemündung

Im Nationalpark Warthemündung verhindert ein Deich die weitere Überflutung der Landschaft und schafft gleichzeitig Platz für einen Radweg für Besucher.

Nationalpark Warthemündung

Nördlich der Warthe mäandert ein Nebenfluss ein wenig einsam vor sich hin.

Nationalpark Warthemündung

Mal wieder verhindert der hohe Warthepegel einen längeren Spaziergang am Ufer.

Nationalpark Warthemündung

Vereinzelt zeigt sich, dass der Nationalpark Warthemündung so einigen Vogelarten Unterschlupf bietet.

Festung Küstrin: Eine vergessene Stadt

Bevor ich die Heimreise antrete, entdecke ich auf einer Landzunge zwischen Oder und Warthe eine vergessene Stadt. Umschlossen von den Mauern der ehemaligen Festung Küstrin befand sich hier einst die Altstadt des heutigen Kostrzyń, die im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht wurde. Heute sind lediglich Teile der Festungsanlage rekonstruiert und locken ein paar Besucher von beiderseits der Oder an.

Es ist befremdlich, durch die überwucherten Ruinen einer aufgegebenen Stadt zu laufen, die nicht etwa vor einigen hundert oder tausend Jahren einmal existierte, sondern vor gerade einmal 70 Jahren. Großväter und Großmütter haben hier ihre Kindheit verbracht. Ich erkenne die Grundmauern ganzer Straßenzüge, erkenne Bordsteine, Gullydeckel, Kellerfenster. Mich beschleicht ein beklemmendes Gefühl, die Schande unserer Zivilisation zu sehen, die ganze Ortschaften ausgelöscht hat.

In diesem Moment sehne ich mich zurück nach dem Gefühl der Freiheit, das auf dem Oderradweg in mir aufstieg. Und beginne leise zu summen.

Festung Küstrin

Einige Festungsmauern zeugen noch heute von der Geschichte der Landzunge zwischen Oder und Warthe.

Festung Küstrin Berliner Tor

Das Berliner Tor als Nordeingang zur Landzunge wurde inzwischen renoviert.

Festung Küstrin

Ein gemütlicher Bummel durch die ehemaligen Straßen und Gässchen der aufgegebenen Altstadt schärft das Auge für deren Überbleibsel.

In Kürze: Unser 1 THING TO DO für Frankfurt (Oder)

Was? Schwing dich auf dein Fahrrad und entdecke die Oderlandschaft nördlich von Frankfurt. Dort gibt es das Ziegenwerdergefühl in XXL.
Wo? Auf dem Oderradweg in Richtung Kostrzyń schlängelt sich die Oder besonders imposant durch die Landschaft – zwischen den Oderwiesen nördlich der Kleiststadt und Reitwein südwestlich von Kostrzyń.
Wie viel? Für die Zugfahrten von Berlin nach Frankfurt sowie von Kostrzyń zurück nach Berlin solltest du mit bis zu 30 Euro pro Person inklusive Fahrradkarte rechnen.
Warum? Um in der Einsamkeit das Gefühl der Freiheit wiederzufinden.

Manchmal liegt das Reiseglück vor der Hautür – und manchmal genügt es, altbekannte Orte mit dem Blick eines Reisenden zu durchstreifen, um den Alltag zu vergessen. In diesem Sinne passt unser Ausflug auf dem Oderradweg zwischen Frankfurt und Kostrzyń bestens zu unserer Blogparade rund um das Reisen #vorderHaustür. Du bist auf den Geschmack gekommen und würdest am liebsten sofort auf zwei Rädern losdüsen? Der Reisebericht zu unserer Spreewald Fahrradtour sorgt zumindest vorübergehend für Ablenkung.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Von Fehmarn bis ins Mittelmeer: Eine Liebesgeschichte auf hoher See

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Ob 1 THING TO DO auch so lange durchhalten wird? Seit knapp 40 Jahren gehen Heinz und Christine gemeinsam auf Reisen. Klar, dass dabei jede Menge besonderer Reisemomente entstehen und sie ihren Platz in unserer Artikelserie gefunden haben. Ihre Fortbewegungsmittel? Hießen „Hans Huckebein“ oder „Mousehoule“. Seit vier Jahren sind die beiden nun aber auf der „Anima mea“ entlang der Küstenlandschaften Europas unterwegs. Geschrieben von Heinz und Christine.

2013 starteten Heinz und Christine ihre Europareise auf der „Anima mea“.

40 Jahre gemeinsame Reisen

Wir, Heinz und Christine, sind ein sehr reiselustiges Ehepaar und teilen nun schon seit 40 Jahren unsere gemeinsamen Reisemomente. Unsere Reiseziele lagen bisher überwiegend in Europa. Wir waren aber auch schon in Mexiko und in den USA. Optimal, wenn der Ort am Meer liegt oder nicht allzu weit davon entfernt ist.

Wir wollen allerdings weniger am Strand liegen als vielmehr das Land von allen Seiten und möglichst intensiv kennenlernen. Unser erster gemeinsamer Urlaub war eine vierwöchige Radtour rund um die gebirgige Insel Korsika, die uns am Ende einen besonderen Reisemoment bescherte: Wir waren sicher, den richtigen Partner fürs Leben gefunden zu haben.

1979: Christine mit dem Fahrrad unterwegs auf Korsika.

Vorliebe fürs kühle Nass

In den folgenden Jahren probierten wir verschiedene Formen des Reisens aus. Ob Campingbus oder Wandertour, ob Zelt oder Luxushotel: Am Ende der zwei bis drei Ferienwochen fanden wir es immer schade, dass der Urlaub zu Ende war. Ausnahme: Organisierte Gruppenreisen. Das haben wir einmal und nie wieder gemacht.

Was wir jedoch von Anfang an machten, war durch Häfen zu gehen und Schiffe gucken. Heinz war nämlich vom Segelvirus befallen und hatte auch Christine bald angesteckt. 1983 starteten wir dann die erste Reise auf eigenem Kiel.

Heinz und Christine: Nach 38 Jahren wieder auf Korsika, hier an der Westküste in Cargèse.

Durch dick und dünn

„Hans Huckebein“ hieß unsere hölzerne Nussschale. Es war ein altes Segelbötchen vom Typ „Folke Junior“ mit ausgeleierten Segeln und Kriechkajüte. Auf dem Weg von der dänischen Insel Langeland nach Marstal auf Aerö hätten wir fast Schiffbruch erlitten. Doch dieser besondere Reisemoment zeigte uns, dass wir schwierige Situationen mit vereinten Kräften in den Griff bekommen konnten.

Abgeschreckt hatte uns dieses Erlebnis überhaupt nicht. Am liebsten wären wir gleich um die Welt gesegelt, doch – rückblickend glücklicherweise – hielten uns die Verpflichtungen des Alltags (Beruf, Baudarlehen, kleine Kinder) von diesen Aussteigerfantasien ab.

Klein, eng und nicht gerade seetüchtig: „Hans Huckebein“.

Die „Anima mea“ entsteht

Aber unsere Sommerferien fanden nur noch auf der Ostsee statt. Sowohl mit dem eigenen Nordischen Folkeboot „Mousehole“ als auch mit diversen Charterschiffen segelten wir nach Dänemark, Schweden und Norwegen.

1993 war „Schluss mit lustig“: Das Folkeboot wurde verkauft, auf Urlaub ab sofort verzichtet. Heinz begann, ein hochseetüchtiges Schiff auszubauen. Während dieser entbehrungsreichen vier Jahre erlaubten wir uns nur einen einzigen Wohnmobil-Urlaub in Portugal!

Die gelbe Kuchenbude auf „Mousehole“ vergrößerte wenigstens im Hafen den Lebensraum.

Planänderung

1997 konnten wir dann endlich mit unserer „Anima mea“ auf Jungfernfahrt in die ostdeutschen Boddengewässer aufbrechen. In den folgenden Jahren machten wir wunderschöne Törns durch Skandinavien. Die Osterferien verbrachten wir vorzugsweise „wandernd“ auf den Kanaren oder auf Madeira, zuletzt jedoch auf Zypern. Wie schade, dass wir damit wohl dem Mittelmeer Ade sagen mussten, denn unser nächstes Ziel hieß Karibik.

Das änderte sich jedoch nach der Biskaya-Überquerung. Christine streikte. Sie wollte nicht wochenlang über den Atlantik rollen! Der „Käptn“ brauchte bis Gibraltar, um das zu verdauen. Doch oben auf dem „Affenfelsen“, rechts auf den Atlantik zurückblickend und links auf das leuchtend blau lockende Mittelmeer schauend, war er mit seinem Schicksal und mit seiner Crew versöhnt. Ein bewegender Reisemoment für uns beide.

Mit der „Anima mea“ starteten Heinz und Christine 2013 von ihrem Heimathafen Großenbroder Fähre vor Fehmarn in Richtung Biskaya.

Zwischen Wehmut und Vorfreude

So segelten wir unser schwimmendes Zuhause 2014 durch die Meerenge zwischen den Kontinenten Afrika und Europa in die „Wiege der europäischen Kultur“. Wir sind begeistert von den Landschaften, den Städten und den Menschen im Mittelmeerraum. Kein Tag verging bisher ohne mindestens einen besonderen Reisemoment.

Da ist immer ein bisschen Wehmut, wenn nach dem Ablegen ganz langsam die Küste im Kielwasser verschwindet und später das Kribbeln im Bauch, wenn das „Neuland“ in der Ferne auftaucht. Dazwischen die Ruhe, manchmal aber auch die Anstrengung während der Seereise. Meist erreichen wir unsere angesteuerten Ziele, doch letztendlich bestimmen Wind und Wellen, wohin die Reise geht.

Elba ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel Italiens.

Von der „Anima mea“ aus können Heinz und Christina bestens verfolgen, wie sich die Küstenlandschaften Europas wandeln, wie hier rund um Elba.

Wiedersehen macht Freude

Segeln ist Reisen mit Überraschungseffekt. Wie Kinder, die ein Geschenk auspacken, lassen wir uns immer wieder von all dem Neuen, das da auf uns zukommt, überraschen, nehmen es an und machen das beste daraus. Von allem und für jeden ist etwas dabei! So wie in der Geschichte „Wiedersehensfreude und ein bisschen Horror“, die sich zwischen Korsika und Elba abspielte.

Und damit sagen wir: Willkommen an Bord! Unsere Reiseroute mit der „Anima mea“ seit 2013 kannst du auf folgender Karte nachempfinden. Und auf unserem Blog laden wir dich ein, zusammen mit unser durchs Mittelmeer zu schippern.

Als reisende Segler sind Heinz und Christine waschechte Slow Traveller. Welche Fortbewegungsmittel zum langsamen Reisen außerdem prädestiniert sind, haben uns zahlreiche Reiseblogger im Rahmen unserer Blogparade zum Thema Slow Travel verraten. Du hast Lust, auch eine deiner Reisegeschichten auf 1 THING TO DO zu erzählen? Auf unserer Übersichtsseite zur Aktion Reisemomente findest du alle Infos, wie das funktioniert.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Havelhöhenweg: Wandern in Berlin? Wandern in Berlin!

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Wandern in Berlin? Na klar! Berlin ist eine der grünsten Hauptstädte Europas. Vor allem die Randbezirke der deutschen Hauptstadt bieten mit grünen Wäldern und Spree, Havel sowie etlichen Seen kleine Naturparadiese. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Havelhöhenweg im Westen Berlins. Rund 35 Meter über der gemächlich dahinfließenden Havel wirst du Trubel und Lärm der Spreemetropole ganz schnell vergessen. Geschrieben von Marc.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Wandern in Berlin: Wir nehmen dich mit auf einen Ausflug auf dem Havelhöhenweg im Westen der Hauptstadt.

Havelhöhenweg: Berlin in grün-blau

Die meisten Berlinbesucher zieht es vor allem ins Zentrum der Stadt, wo eifrig Selfies vor Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie und Fernsehturm geschossen werden. Wer die Stadt ein zweites oder drittes Mal besucht, den zieht es gerne auch mal „in den Kiez“, in die Berliner Nacht oder an pseudo-alternative Orte wie die East Side Gallery in Friedrichshain oder den Mauerpark mit seinem Sonntagsflohmarkt.

Dass Berlin jedoch auch all jenen mehr als genügend grüne Flecken bietet, die zur Stadtflucht in der Stadt ansetzen, können die meisten Reisenden nur erahnen. Was dem Berliner hoch und heilig ist, bleibt so bisweilen unentdeckt. Obgleich wir als Hauptstädter unsere letzten ruhigen Zufluchtsorte liebend gerne geheim halten, wollen wir dir eines jener Naturerlebnisse in Berlin nicht vorenthalten – eine Wanderung auf dem Havelhöhenweg.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Der Havelhöhenweg beginnt am Stößensee – eine Ausbuchtung der Havel, die am Ufer zum Verweilen einlädt.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Auf der Strecke gilt es immer wieder Treppenstufen zu überwinden, die Ufer und Havelhöhen miteinander verbinden.

Wandern beginnt im Kopf

Knapp 115 Meter streckt sich der Große Müggelberg im Südosten Berlins als höchste natürliche Erhebung der Stadt gen Himmel. Wanderer können bei dieser Zahl nur müde schmunzeln, auch wir selbst kraxelten in Montenegro bereits auf einen 2.508 Meter höheren Berg. Die Straße Unter den Linden zwischen Brandenburger Tor und Schlossplatz misst rund einen Kilometer weniger! Heißt: Wandern in Berlin ist nicht gerade dazu gemacht, seine Höhenangst zu überwinden.

Das Wandern beginnt hier vielmehr im Kopf als in den Beinen. 45 Minuten brauche ich mit den Öffentlichen bis zur S-Bahn-Station Pichelsberg, in deren unmittelbarer Nähe der Havelhöhenweg beginnt. Bereits im Waggon habe ich die Stadt vor meinen Augen grüner werden sehen. So tief im Westen bin ich sonst nie unterwegs, alles um mich herum ist neu. Um in die Rolle des Reisenden in meiner eigenen Stadt zu schlüpfen, braucht es da nicht mehr viel. Für die Wanderstimmung sorgen die Frühlingssonne – und die Havel. Natürlich.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Der Havelhöhenweg führt durch den Grunewald, der im Verlauf der Strecke Schutz vor allzu viel Großstadtlärm bietet.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Gerade im Frühling zeigt sich der Havelhöhenweg von seiner grünen und ruhigen Seite – wenn die Havel noch nicht zum Baden geeignet ist.

Auf und ab entlang der Havel

Die Vögel zwitschern ihr schönstes Frühlingslied, als ich zum Ufer des Stößensees, einer Ausbuchtung der Havel, hinab spaziere. Bis zu 35 Meter steil fallen die Klippen hier hinab. In Richtung Süden erstreckt sich der Havelhöhenweg rund zehn Kilometer lang am Ufer entlang. Bis zum Strandbad Wannsee erwarten mich dank der Steilklippen etliche Auf- und Abstiege. Ganz ohne Anstrengung ist Wandern in Berlin also auch nicht gemacht. Doch dem Wandergemüt gefällt’s.

Mich ärgert ein wenig, dass der Havelhöhenweg über weite Strecken eher schlecht als recht markiert ist. Immer wieder frage ich mich, ob er mich gerade wirklich am flachen Ufer entlang führen soll oder ich mal wieder einen zwischenzeitlichen Aufstieg übersehen habe. Doch sei’s drum: Die Havel als eigentlicher Star der Stadtwanderung bleibt so oder so immer in der Nähe. Also immer der Nase nach.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Bis zu 35 Meter fallen die Klippen zum Havelufer hinab. Als Wanderer hat man oft die Wahl, ob man die Havel von oben oder auf Uferebene erleben möchte.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Treppe zum Jaczo-Denkmal auf der Havel-Halbinsel Schildhorn.

Es lebe der Moment

Am Ufer der Havel habe ich im Vorfeld keine wirklichen Höhepunkte erwartet – weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinne. Und in der Tat bleiben sie aus. Klar, es gibt die idyllische Halbinsel Schildhorn, an deren Nordspitze ich hängen bleibe und mich am liebsten den ganzen Tag am Nichtstun ergötzen würde. Es gibt die Inseln Lindwerder und Schwanenwerder, wobei erstere nur über eine Fähre zu erreichen ist und zweitere einen Besuch kaum lohnt, da das Ufer ringsum selten zugänglich ist.

Es gibt den Grunewaldturm, dessen Aussichtsplattform in 36 Metern Höhe mit dem Großen Müggelberg am anderen Ende der Stadt gleichzieht und folglich eine nette Aussicht bietet. Und natürlich gibt es sowohl auf den Steilklippen wie auch unten am Ufer immer wieder die Möglichkeit, den Blick auf das andere Ufer der Havel schweifen zu lassen und sich dabei nichts sehnlicher zu wünschen, als jeden Tag nichts weiter zu tun als den Moment zu genießen. Carpe diem trifft Memento mori.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

An der Nordspitze von Schildhorn hätte ich quasi einen Strand für mich allein gehabt. Wäre das Wasser nicht noch so kalt gewesen…

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Das Jazco-Denkmal auf Schildhorn erinnert an die gleichnamige Sage, nach welcher der Slawenfürst Jaxa von Köpenick im Gründungsjahr der Mark Brandenburg vor Albrecht dem Bären durch die Havel geflohen sein soll.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Der 55 Meter hohe Grunewaldturm steht auf dem knapp 79 Meter hohen Karlsberg und wurde einst anlässlich des 100. Geburtstags von Wilhelm I. errichtet.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Immer wieder bieten Bänke am Havelhöhenweg Gelegenheit zu Rast und in die Ferne schweifen.

Havelhöhenweg: Auch das ist Berlin

Das wahre Erlebnis jedoch ist die Havel selbst, deren Steilklippen nach Osten einen natürlichen Schutzwall zum restlichen Berlin bilden. Besonders deutlich wird dieser Kontrast im Süden des Havelhöhenwegs, wo lärmende Stadtautobahn und stille Flusslandschaft nicht einmal 1.000 Meter trennen. Während ich barfuß am Ufer den Sand zwischen meinen Zehen spüre und ein paar unbeeindruckten Schwänen tief in die Augen schaue, dröhnen einige hundert Meter hinter mir die Motoren.

Hier an der Havel bekomme ich von all dem nichts mit. Ich befinde mich in einer Blase, die niemand so schnell aufplatzen lassen wird. Der Großstadttrubel wird mich bald wieder haben. Doch solange breite ich meine Decke aus, schließe meine Augen und lausche den Klängen der Natur – den schnatternden Enten, den zwitschernden Vögeln, dem Wellengang der Havel. Und bin mir selbst genug.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

So furchtlose Schwäne wie in Berlin erlebt man auch nicht alle Tage. Mancher schien sogar zu einem gemeinsamen Selfie bereit.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Mitte April war die Apfelblüte bereits in vollem Gange und sorgte so für besonders frühlingshafte Anblicke zwischendurch.

Wandern in Berlin Havelhöhenweg

Ein Geheimtipp für die Sommermonate ist der Strand an der Großen Steinlanke, der unweit des Strandbads Wannsee Berliner Badefreuden verspricht.

Mehr über die 30 (!) Stationen des Havelhöhenwegs erfährst du auf der Webseite des Landes Berlin, wo die Wanderstrecke mit viel Liebe zum Detail beschrieben wird. Auch du unternimmst gerne einmal eine Reise vor der Haustür? Dann beteilige dich doch an unserer gleichnamigen Aktion und versehe deine Bilder auf Instagram und Co. mit dem Hashtag #vorderHaustür. Für alle Reiseblogger veranstalten wir gerade übrigens auch eine Blogparade rund ums Reisen in der Nähe. Alle Infos dazu findest du hier.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Muldental (Sachsen): Schlösser, Wasser, Luther

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Das Muldental im touristischen Niemandsland zwischen Leipzig und Dresden ist meine Heimat. 27 Jahre hat es gedauert, bis ich die Lust fand, meine Ignoranz ihr gegenüber abzulegen und rund um das wenig illustre Grimma auf Erkundungstour zu gehen. Entlang des Lutherwegs entdeckten wir so den größten Stumpenstiefel der Welt, ein Segelflugzeug aus Bettlaken und die Verschmelzung zweier Flüsse. Wenn das Gute nicht nur sprichwörtlich so nahe liegt. Geschrieben von Marc.

Lutherweg Muldental Schloss Colditz

Schloss Colditz gehört zu jenen Stationen, an denen der Lutherweg das sächsische Muldental durchquert.

50 Shades of Grimma

Grundschule. Klassenzimmer. Letzte Reihe. Heimatkundeunterricht. Wir lernen die Gewässer im Muldentalkreis, wie der Landkreis rund um die damalige Kreisstadt Grimma einst hieß. Durch Grimma fließt die Mulde, ein Nebenfluss der Elbe. In Sermuth, einem kleinen Dorf gut zehn Kilometer südöstlich der flächenmäßig viertgrößten Stadt Sachsens, entsteht sie aus ihren Quellflüssen Zwickauer und Freiberger Mulde.

Obwohl Sermuth keine 20 Kilometer von meinem Heimatdorf entfernt liegt, habe ich es in 27 Jahren nie geschafft, mir die Muldenvereinigung einmal selbst anzuschauen. Grimma und Umgebung, das war früher mit Langeweile und ein wenig Ignoranz verbunden. Mein Gymnasium stand in Konkurrenz zu jenen an der Mulde. Zwischen Leipzig und Dresden gelegen war Grimma ohnehin eine graue Maus. Heute, aus dem fernen Berlin betrachtet, wirkt sie noch viel grauer. 50 Shades of Grimma.

Muldenvereinigung Sermuth

Blick auf die Zwickauer Mulde bei Sermuth, die sich ein paar Meter weiter mit der Freiberger Mulde vereinigt.

Muldenvereinigung Sermuth

An der Wasseroberfläche ist gut zu erkennen, wie sich die Wassermassen beider „Mulden“ vereinigen.

Stadtschönheit Grimma

Als wir zu Weihnachten einen Ausflug zur Pöppelmannbrücke in Grimma unternahmen, fiel mir dann eine Broschüre des lokalen Tourismusverbands in die Hände. Reisen nach Grimma? Unvorstellbar! Später erfuhr ich, dass Grimma sogar zu den 13 Stadtschönheiten Sachsens gehören soll. Selbst der sächsische Lutherweg führt durch die Stadt. Bitte was?

Meine Neugier war geweckt, die alte Heimat genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach Sermuth wollte ich schließlich insgeheim schon immer einmal. Und warum nicht auch mal die Reisebrille dort aufsetzen, wo man an alles denkt, nur nicht ans Weltenbummeln? Gesagt, getan!

Grimma Lutherweg

Grimma zählt rund 30.000 Einwohner und ist die flächenmäßig die viertgrößte Stadt Sachsens. Im Hintergrund grüßt die Frauenkirche mit ihren zwei charakteristischen Türmen.

Grimma Mulderadweg

Auf der östlichen Uferseite verläuft der Mulderadweg, von wo aus du viele schöne Blicke auf den gegenüberliegenden Altstadtkern Grimmas erhaschen kannst.

Lutherweg Sachsen

Auf unserer eintägigen Reise durchs Muldental orientieren wir uns am Lutherweg. Der Rundweg erstreckt sich auf rund 565 Kilometern Länge zwischen Leipzig im Westen und Döbeln im Osten, zwischen Torgau im Norden und Zwickau im Süden. Vorbei führt der Lutherweg an historischen Orten, an denen sein Namensgeber sowie dessen Wegbegleiter wirkten, darunter auch Katharina von Bora, Luthers Ehefrau.

Wir starten unsere Muldentalreise in der Gemeinde Bahren, wo die Mulde eine Schleife zieht, und laufen am Ufer entlang in Richtung Große Kreisstadt. Das Wetter meint es an diesem Ostermontag nicht gut mit uns. Auch die Wanderung auf dem Lutherweg verspricht an diesem Abschnitt kaum landschaftliche Reize. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich freue, die Stadtgrenze zu Grimma zu überqueren.

Lutherweg Muldental

Unseren Tagesausflug auf dem Lutherweg starteten wir etwas nördlich der Altstadt in der Gemeinde Bahren.

Grimma Mulderadweg

Links siehst du die Klosterkirche St. Augustin, die gemeinsam mit dem gleichnamigen Gymnasium eines der bekanntesten Bildmotive Grimmas bildet.

Unterwegs in Grimma

An der Pöppelmannbrücke angekommen, entschließen wir uns, die Uferseite kurzzeitig zu wechseln und Lutherweg mit Mulderadweg zu tauschen. Die gegenüberliegende Uferpromenade Grimmas ist ob der tiefhängenden Wolken in ein mystisches Licht gehaucht. Neben der Fassade des altehrwürdigen St. Augustin Gymnasiums sticht die gleichnamige weiße Klosterkirche ins Auge, in der Luther einst predigte.

Ein magisch anmutender Moment widerfährt uns, als es an der Hängebrücke weiter südlich plötzlich beginnt zu hageln. Mindestens genauso unerwartet reißt der Himmel wenig später auf, bis die romantisch gelegene Gattersburg im Spiegel der Mulde ihre Zwillingsschwester findet. Luther selbst treffen wir, als wir über den Lutherweg zurück ins Stadtzentrum gelangen. Neben den beiden spitzen Türmen der Frauenkirche schauen wir dem Lutherdenkmal in die Augen.

Grimma Lutherweg

Wolkenspiel am Himmel und zu Wasser – das Wetter meinte es nicht allzu gut mit uns, doch für schöne Fotos reichte es trotzdem (oder gerade deswegen).

Grimma Gattersburg

Nach einem kurzen Hagelschauer spiegelte sich die pittoreske Gattersburg im Wasser der Mulde.

Grimma Hängebrücke

John unterwegs auf der Hängebrücke, die den Muldradweg mit dem Lutherweg auf der anderen Uferseite verbindet.

Lutherdenkmal Grimma

Spätestens am Lutherdenkmal an der Frauenkirche merkst du, dass du dich gerade auf dem Lutherweg in Sachsen befindest.

Über den Lutherweg nach Kloster Nimbschen

Unsere nächste Station ist Kloster Nimbschen, dessen Klosterschänke wir bereits ein paar Mal einen kulinarischen Besuch abstatteten, ohne jedoch die direkt daneben gelegene Klosterruine wirklich wertzuschätzen. Vom einstigen Kloster Marienthron sind nur noch wenige Überbleibsel übrig. Es braucht schon Fantasie, um seine reiche Geschichte greifen zu können.

Anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation ist diese Geschichte dabei besonders spannend: Als das reformatorische Gedankengut in der damaligen Klosteranlage Einkehr hielt, entflohen in der Osternacht neun Nonnen. Eine von ihnen war Katharina von Bora, die über Torgau weiter nach Wittenberg flüchtete – wo sie 1525 Martin Luther heiratete.

Kloster Nimbschen

Vom einstigen Kloster Marienthron zeugen heute lediglich einige romantische Klosterruinen.

Kloster Nimbschen

Auf dem Gelände des Klosters kannst du heute unter anderem in einem Vier-Sterne-Hotel übernachten oder aber deftige Speisen in der Klosterschänke zu dir nehmen.

Mittelalterstimmung in Leisnig

Um vom Kloster Nimbschen einen Abstecher zur Muldenvereinigung Sermuth zu unternehmen, müssen wir den Lutherweg kurzzeitig verlassen. Da wir noch genügend Zeit haben, fahren wir weiter nach Leisnig, wo wir den Rundweg schließlich wieder betreten. Wir durchfahren dabei das größte Obstanbaugebiet Sachsens – wieder was gelernt! – und machen schließlich an der Stadtkirche St. Matthäi Halt, wo Luther wenige Jahre nach Ausbruch der Reformation ebenso Einkehr hielt.

Seinen mittelalterlichen Eindruck verdankt Leisnig der Burg Mildenstein, die auf einem Felssporn hoch über der Freiberger Mulde liegt und einen weiten Blick über die untere Stadt bietet. Gleich nebenan gibt es im sogenannten Stiefelmuseum einen Weltrekord zu begutachten – den größten Stumpenstiefel der Welt. Der Leisniger Riesenstiefel ist ganze vier Meter 90 hoch und für all jene mit Schuhgröße 330 das i-Tüpfelchen für jedes Outfit.

Stadtkirche Leisnig

Stadtkirche St. Matthäi in Leisnig: Bereits wenige Jahre nach dem Thesenanschlag richtete man sich hier nach den Lehren Martin Luthers.

Burg Mildenstein Lutherweg

Burg Mildenstein ist die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit Leisnigs und thront auf einem Felssporn hoch über der Freiberger Mulde.

Burg Mildenstein

Auf Burg Mildenstein kannst du in Kultur und Leben der mittelalterlichen Besitzer eintauchen.

Burg Mildenstein Freiberger Mulde

Blick über die Freiberger Mulde, die auf ihren letzten Kilometern vor der Muldenvereinigung an Burg Mildenstein vorbei rauscht.

Fluchtgeschichten auf Schloss Colditz

Letzte Station unserer Muldentalreise ist Schloss Colditz, an dessen Fuße wir zum ursprünglichen Streckenabschnitt unseres Ausflugs entlang des Lutherwegs wieder betreten. Manch einer bezeichnet die Schlossanlage mit ihren charakteristischen weißen Giebeln als weltberühmt. Doch der Film „The Colditz Story“ hatte bis dahin keinen Platz in meinem Allgemeinwissen gefunden – obwohl ich nur rund 20 Kilometer entfernt aufwuchs.

Schloss Colditz war im Zweiten Weltkrieg Internierungslager für hochrangige Offiziere der Alliierten, die im Laufe ihrer Gefangenschaft teils skurrile Fluchtversuche unternahmen. Von diesen handelt auch besagter Film. Im Rahmen einer Führung erhalten wir Eintritt in die Schlosskirche, wo wir durch Glasplatten zu einem Fluchttunnel hinab schauen können. Dieser wurde genauso mit jenen begrenzt verfügbaren Werkzeugen freigelegt, wie auch ein Segelflugzeug zur Flucht über den Luftweg gebaut wurde. Sachen gibt’s!

Schloss Colditz

Schloss Colditz beherbergt heute ein Fluchtmuseum, das über Leben und Flucht der einst hier Inhaftierten aufklärt.

Colditz Zwickauer Mulde

Und noch ein Muldeblick, diesmal jedoch auf die Zwickauer Mulde.

Geschichte(n) findest du überall

Geschichten wie diese sind einzigartig, und manchmal kannst du sie quasi direkt vor deiner Haustür finden. Wieso müssen es immer die großen Städte und die am besten vermarkteten Landschaften sein, die wir besuchen? Das Muldental im Dreieck zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz befindet sich im touristischen Niemandsland, und das trotz seiner Kuriositäten, Anekdoten und landschaftlichen Reize.

Selbst im meinem Falle hat es 27 Jahre gebraucht, meine alte Heimat als erkundenswerte Region zu erkennen, in dem ich noch immer Neues und völlig unerwartetes entdecken kann. Weil ich meine Augen dafür bislang verschlossen habe. Schade drum. Doch ich bin frohen Mutes, dies in den nächsten 27 Jahren zu verändern.

Lutherweg Sachsen

Hier und da bedurfte es einem Auge fürs Detail, um die angenehmen Seiten des Aprilregens entdecken zu können.

Lutherweg Sachsen

Der Lutherweg verbindet im Muldental einige sehenswerte historische Stätten, die einen ausgiebigen Besuch lohnen.

In Kürze: Unser 1 THING TO DO im Muldental

Was? Erkunde das Muldental anhand seiner historischen Stätten und Gebäude. Prädestiniert hierfür ist der Lutherweg, entlang dessen du unter anderem in Grimma, auf Kloster Nimbschen, Burg Mildenstein und Schloss Colditz Station machen kannst.
Wo? Das Muldental befindet rund 30 Kilometer südöstlich von Leipzig und erstreckt sich rund um die Große Kreisstadt Grimma. Grimma erreichst du von Leipzig aus mit der Regionalbahn innerhalb einer guten halben Stunde.
Wie viel? Informationen zu den Eintrittspreisen der einzelnen Objekte findest du auf den jeweiligen Webseiten.
Warum? Um Sachsen von seiner ländlichen und nicht minder attraktiven Seite kennenzulernen und dabei in die teils kuriose(n) Geschichte(n) der Region einzutauchen.

Unweit des Muldentals kannst du übrigens im romantisch anmutenden Kloster Altzella eine Auszeit nehmen, die dich jeden Alltagsstress vergessen lässt – ein weiteres unserer 1 THING TO DOs in Sachsen. Wenn du nun Lust auf einen längeren Ausflug in den Freistaat bekommen hast, empfehlen wir dir außerdem die Sachsen Reisetipps einiger unserer Bloggerkollegen. Viel Spaß beim Stöbern!

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Whale Watching Kanada: Aug in Aug mit Free Willy

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Türkisblaue Bergseen, dichte Nadelwälder und natürlich der rote Indian Summer: Kanada ist bekannt für seine abwechslungsreiche wie unberührte Natur. Immer mehr Reisende nutzen außerdem die Gelegenheit, vor Ort Wale in freier Wildbahn zu beobachten. Einer der Whale Watching Hotspots in Kanada ist Vancouver Island. In ihrem Reisemoment berichtet Pauline von einer einzigartigen Begegnung, die sie so schnell wohl nicht wieder vergessen wird. Ein Reisemoment von Pauline.

Whale Watching Kanada

Whale Watching Kanada: Pauline berichtet von einem beeindruckenden Reisemoment auf Vancouver Island.

Von Vancouver nach Vancouver

Im Sommer 2014 war ich zusammen mit meiner Familie in Kanada und den USA unterwegs. Drei Wochen lang sind wir mit einem Wohnmobil von Vancouver aus über die Rocky Mountains entlang nach Washington State im Nordwesten der USA gereist. Wir haben Seattle, Forks und La Push besichtigt und sind von dort aus über Victoria Island zurück nach Vancouver.

Aus diesem Urlaub nehme ich unglaublich viele besondere Reisemomente mit. Es war meine erste Reise außerhalb Europas. Ganz besonders waren die Momente in der unberührten Natur Kanadas. Dort bekamen wir einen Grizzly-Bären in circa fünf Metern Entfernung zu sehen und unternahmen eine Whale Watching Tour, von der ich dir hier berichten möchte.

Lake Louise Kanada

Türkisblaues Wasser, schneebedeckte Berge: Die Rocky Mountains in Kanada von ihrer schönsten Seite.

Whale Watching Kanada

Ein bisschen Grizzly Bear Watching war auch dabei.

Wandern in Kanada

Wandern in Kanada = Natur pur erleben!

Mit dem Schnellboot zum Whale Watching

Mit einem Veranstalter aus Sidney – das liegt in British Columbia auf Victoria Island – haben wir unsere Tour unternommen. Die Stadt ist sehr klein und lebt hauptsächlich vom Fischverkauf und eben den Touristen, die Wale beobachten wollen. Ein Starbucks gab es natürlich trotzdem!

Von Sidney aus sind wir mit einem Schnellboot in roten dicken Anzügen über die Wellen zu jenen Stellen gesaust, an denen sich oft Orca-Schulen aufhalten. Schon das Boot fahren hat unglaublich viel Spaß gemacht. Wir hatten super Wetter. An Bord saß man zu dritt nebeneinander auf Bänken. Wir mussten uns ganz schön festhalten, um nicht bei jeder Welle aus den Polstern zu fliegen. Bei unserer Tour waren wir circa 10 Leute. Andere Boote waren da wesentlich größer und voller.

Whale Watching Kanada

Beim Whale Watching vor Vancouver Island gibt es nicht nur Orcas zu entdecken.

Plötzlich Stille

Plötzlich stellte der Kapitän den Motor aus. Alle sahen sich um – und ein paar Meter vor uns schwamm eine Schule von circa acht Walen mit einem Jungtier! Wir konnten sie eine ganze Weile beobachte. Immer wieder tauchte einer der älteren Orcas auf und streckte seinen riesigen Kopf aus dem Wasser, um sich umzublicken und die umliegenden Boote zu beobachten.

Der junge Orca streckte dagegen immer wieder seine Schwanzflosse aus dem Wasser und wackelte damit. Es sah beinahe aus, als würde er uns zuwinken. Kurze Zeit später schwamm die Gruppe, zu unserem Glück, in eine Bucht hinein. Die Tourboote verteilten sich um den Ausgang der Bucht – selbstverständlich mit ausgestelltem Motor und genügend Abstand.

Whale Watching Kanada

Motor aus, Staunen ein: Ein Orca in freier Wildbahn.

Orcas auf Tauchgang

Die Orcaschule wollte natürlich trotzdem wieder aus der Bucht heraus und kam somit freiwillig auf uns zu geschwommen. Dadurch waren sie dann nur noch circa zehn Meter von uns entfernt und tauchten unter unseren Booten hindurch, um wieder aufs offene Meer schwimmen zu können.

Es war ein unglaubliches Gefühl solche riesigen Tiere so nah beobachten zu können. Man konnte ihnen direkt in die Augen blicken, bevor sie Luft holten um unter dem Boot abzutauchen. Dieser Augenblick war einfach unbeschreiblich. Ich kann es immer noch nicht fassen, solche mächtigen, großen und teilweise auch gefährlichen Tiere so friedlich und nah in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu haben.

Whale Watching Kanada

Unsere Whale Watching Tour in Kanada gehört bislang zu meinem eindrücklichsten Reiseerlebnissen.

Ein Moment, der bleibt

Auch wenn das Erlebnis mehrere Stunden dauerte, war es viel zu schnell vorbei. Zurück bleibt nur dieser wunderschöne Reisemoment mit vielen Bildern und Erinnerungen im Kopf.
Auch wenn die Tour nicht gerade preiswert war, so war sie doch jeden Cent Wert – vor allem wenn man wie wir so unglaubliches Glück hat. Ich würde es jeder Zeit wieder machen.

Hinweis von 1 THING TO DO: Whale Watching steht immer wieder in der Kritik. Umweltschutzorganisationen wie der WWF betonen neben negativen auch positive Aspekte der Wahlbeobachtung. Mehr Informationen zum Thema findest du hier.

Weitere Geschichten von Pauline liest du auf ihrem Blog mind-wanderer-com. Hast auch du eine Reisegeschichte auf Lager, die du gerne mit der Welt teilen möchtest? Einen Reisemoment, den du nie wieder vergessen wirst? Eine besondere Begegnung, eine unerwartete Überraschung, ein 1 THING TO DO? Dann ran an die Tasten, damit auch du einen Platz in unserer Artikelserie Reisemomente findest. Wir freuen uns schon auf deinen Beitrag!

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Der Beitrag Whale Watching Kanada: Aug in Aug mit Free Willy erschien zuerst auf 1 THING TO DO.

#GoEast Ausflugstipps: Inspiration für deinen Sommer

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Die Steinzeit in Sachsen-Anhalt entdecken, Grenzen in Brandenburg überschreiten, Wandern im grünen Berlin: Zwischen Kap Arkona und Fichtelberg lädt der Osten Deutschlands zu abwechslungsreichen Ausflügen in der warmen Jahreszeit ein. Wir haben uns bei unseren Bloggerkollegen umgeschaut und die spannendsten Berichte der letzen Wochen und Monate gesammelt – fein säuberlich sortiert nach Bundesland. Mit jeder Menge Inspiration für deinen Sommer! Geschrieben von John & Marc.

Ostdeutschland Ausflugstipps

Ostsee und noch viel mehr: Unsere #GoEast Ausflugstipps bereiten dir den Weg in einen reiselustigen Sommer!

Übersicht

Springe direkt nach…

Berlin: Die grüne Seite der Hauptstadt

Pfaueninsel

Die deutsche Hauptstadt ist nicht nur bekannt für Flughäfen, Feiern und Fernsehturm, sondern auch für die überraschend grüne Natur ihrer Randbezirke. Kathleen von Travelcats nimmt dich mit auf die Pfaueninsel, der für sie schönsten Insel Berlins. Das UNESCO Welterbe im Südwesten der Kapitale beherbergt nicht nur eine Voliere mit imposanten weißen und blauen Pfauen, sondern auch ein Schloss, eine Meierei, den Luisentempel und – zumindest im Sommer – einige Wasserbüffel. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Weiße Pfauenpracht: In der Voliere auf der Berliner Pfaueninsel wird das Eiland in der Havel seinem Namen gerecht. Credits: Travelcats.de

Havelhöhenweg

Unweit der Pfaueninsel starteten wir selbst zu einem halbtägigen Ausflug auf dem Havelhöhenweg, der zum Wandern in Berlin einlädt. Im Westen der Stadt fallen die Havelklippen bis zu 35 Meter steil gen Ufer hinab. Auf dem Weg warten einige Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Grunewaldturm. Die wichtigste Attraktion jedoch ist die Havel selbst, die – unweit der Autobahn! – jeglichen Stadttrubel vergessen lässt. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Wandern in Berlin: Der Havelhöhenweg beginnt im Norden nahe der S-Bahn-Station Pichelsberg und führt entlang der Havel bis zum Strandbad Wannsee.

Wannseeterrassen

Am südlichen Ende des Havelhöhenwegs kommst du auch an den Wannseeterrassen gleich neben dem legendären Strandbad vorbei. Diesen stattete kürzlich Daniela von Sinne und Reisen einen Besuch ab und genehmigte sich ein farbenfrohes Stück Erdbeer-Creme-Torte – natürlich mit Blattgold verziert. Is halt Berlin, wa? Eine tolle Aussicht über den Wannsee gab’s gratis dazu. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Eine schöne Aussicht bieten die Wannseeterrassen auch an wolkenverhangenen Tagen. Credits: sinneundreisen.de

Britz (Neukölln)

In einer ganz anderen Ecke von Berlin, nämlich in Neukölln, befindet sich der ruhige und kaum bereiste Ortsteil Britz. Hättest du gedacht, dass du in der Hauptstadt eine echte Mühle zu Gesicht bekommen kannst? In Britz ist es möglich, sodass der Stadtteil bestens zu Lauras Blogtitel passt: „Fundorte“. Darauf erzählt sie dir, wie ihr auf einer Bank im Britzer Schlosspark sitzend ein Gefühl von Freiheit widerfuhr. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Die Britzer Mühle ist eines der Beispiele für die Beschaulichkeit des Berliner Ortsteils. Credits: fundorte.com

Brandenburg: Auf Spuren der Vergangenheit

Beelitz-Heilstätten

Wo Lost Places sind, da sind auch Blogger! Inka von Blickgewinkelt nimmt dich in einem Video mit auf den Baumkronenpfad Beelitz-Heilstätten, das du dir unter diesem Absatz anschauen kannst. Tolle Eindrücke! Unter dem Motto „Verlassen, verloren vergessen? – Aber so schön!“ berichten auch we2ontour vom Zauber des Verfalls des einstigen Sanatoriums im Fläming – beeindruckende Bilder inklusive. • Mehr erfahren

Frankfurt (Oder) – Słubice

Dass Frankfurt (Oder) in unserer Gunst nicht allzu hoch steht, verrieten wir unlängst auf unserem Blog. Eine Schocktherapie war nötig, um ein 1 THING TO DO im Norden der Stadt ausfindig zu machen – auf dem Oderradweg. Dass die Kleiststadt ganz im Osten der Republik auch ihre schöne Seiten hat, zeigt dir Kathleen von Travelcats. In ihrem Reisebericht nimmt sie dich auch mit auf einen Abstecher ins beschauliche Słubice auf der polnischen Seite der Oder. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

In Frankfurt (Oder) trifft Kleist auf Relikte der Vergangenheit im Sozialismus. Credits: travelcats.de

Guben – Gubin

Eine weitere deutsch-polnische Grenzstadt ist Guben bzw. Gubin. Die Ortschaft an der Lausitzer Neiße erreichst du beispielsweise über den gut ausgebauten Oder-Neiße-Radweg in südlicher Richtung von Frankfurt (Oder). Ebenfalls auf Blickgewinkelt kannst du in die Geschichte der nach dem Zweiten Weltkrieg geteilten Stadt eintauchen. Neben den Relikten ihrer Zeit als Hutmacherstadt fällt dabei vor allem die einstige Stadtkirche direkt hinter der deutsch-polnischen Grenze ins Auge. • Mehr erfahren

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Die spätgotische Stadtkirche bildete einst den Mittelpunkt der Stadt Guben an der Lausitzer Neiße. Credits: blickgewinkelt.de

Dahme/Mark

Wer Brandenburg liebt, der wird sich auch in Herz an Hirn verlieben. Auf ihrem Blog reist Laura (nicht nur) durch die beschaulichen Städtchen ihrer Heimat. Ihre Erkundungstour führte sie zuletzt nach Dahme, in dessen Nähe der gleichnamige Fluss entspringt. Die 5.000 Einwohner zählende Stadt verfügt nicht nur über einen romantischen Altstadtkern, sondern auch über ein verfallenes Barockschloss – Stichwort Lost Places… Auf einer Radtour in der Umgebung von Dahme zeigt sich Brandenburg von seiner ursprünglichen Seite. • Mehr erfahren

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Im Zentrum von Dahme/Mark lässt sich ganz gemächlich in das ruhige Ambiente der Kleinstadt eintauchen. Credits: herzanhirn.de

Mecklenburg-Vorpommern: Me(e)hr erleben

Via Baltica

Die versteckten Pilger in uns weckte sofort der Artikel von Misses Backpack, die im vergangenen Sommer über die Via Baltica von Swinemünde bis nach Wismar pilgerte. Zwei Wochen lang war Anna auf dem Jakobsweg zwischen Polen und Deutschland unterwegs und legte dabei bis zu 32 Kilometer am Tag zurück. Stationen ihrer Pilgerreise waren neben Usedom auch Rostock und Bad Doberan. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Eine der Stationen auf der Via Baltica ist Kammincke im Südosten Usedoms, das sonst vergleichsweise wenige Besucher anzieht. Credits: missesbackpack.de

Ostseereise: Von Hamburg nach Helsinki

Auf ihrer Ostseereise deutlich rasanter unterwegs war Susanne mit ihrem Wohnmobil Franzjosef – Rufname: Franz. Auf ihrer sechswöchigen Reise von Hamburg über das Baltikum bis nach Helsinki machten die beiden natürlich auch in Mecklenburg-Vorpommern Station. Mit dabei ist auch die neben Rügen und Usedom eher weniger bekannte Ostseeinsel Poel. Susannes Ostseetrip bietet Inspiration für all jene, die Freiheit auf Reisen vor allem auch mit vier Rädern verbinden. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Gehört zu den Höhepunkten einer jeden Usedom-Reise – ein Sonnenuntergang über dem Achterwasser. Credits: der-franz-und-ich.de

Ostseebad Warnemünde

Nicht nur wegen der schnellen Bahnanbindung gehört Warnemünde zu den beliebtesten deutschen Ostseebädern. Dass du dort nicht nur am Strand entlang flanieren kannst, zeigt dir Laura von Sinne und Reisen. In ihren Tipps für ein Wochenende in Warnemünde weist sie jedoch auch daraufhin, dass ein Besuch vor allem in der Nebensaison lohnt – wenn sich die Besucherzahlen einigermaßen im Rahmen halten. • Mehr erfahren

Tipp: Wer es etwas ruhiger mag, der wird in Ückeritz auf Usedom sowie in Glowe auf Rügen fündig. Mehr dazu in unserem Usedom Reisebericht bzw. unserem Rügen Reisebericht.

Ostdeutschland Ausflugstipps

Das Strandbad Warnemünde ist für viele gleichbedeutend mit Ostsee pur. Credits: sinneundreisen.de

Museen in Stralsund

Ein Ostseereiseziel für Klein und Groß ist Stralsund. Die Hansestadt vor den Türen Rügens ist vielen allen voran wegen des Ozeanums ein Begriff, das in riesigen Becken und einem Tunnelaquarium das Unterwasserleben in Ost- und Nordsee präsentiert. Auf ihrem Blog unterwegsmitkind entdeckt Gela das Museum gemeinsam mit ihren Kindern – und zwar in der Rolle von Detektiven! Gleichzeitig berichtet sie jedoch auch von ihren Erlebnissen in weiteren, weniger bekannten Museen der Ostseestadt. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Wer grüßt denn da? Im Stralsunder Ozeanum kannst du in die Unterwasserwelt von Nord- und Ostsee eintauchen. Credits: unterwegsmitkind.com

Sachsen: Kultur und Natur erleben

Schwebebahn Dresden (und mehr)

Ausflugstipps für Sachsen ohne Dresden? Unvorstellbar. Die sächsische Landeshauptstadt steht auch bei Reisebloggern hoch im Kurs. Wenn du dich vor deinem Ausflug gerne von einem Local inspirieren lassen möchtest, ist der Blog Weltwunderer von Jenny ein guter Start. Ebenfalls in Dresden unterwegs war Luisa von sunnyside2go. Zu ihren Ausflugstipps gehört unter anderem eine Fahrt mit der Dresdner Schwebebahn, die bislang nicht bei jedem Besucher auf der Liste stehen dürfte. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Jenny sagt, dieses Bild sei eines ihrer Lieblingsbilder. Können wir nachvollziehen! Credits: weltwunderer.de

Dresdner Umland

Matthias von Sachsen Erkunden berichtet von einer frühlingshaften Radtour durch das südliche Umland von Dresden, wo neben grüner Natur vor allem auch kulturelle und historische Höhepunkte Lauern. Dazu gehören der pittoreske Barockgarten Großsedlitz und natürlich Schloss und Park Pillnitz, der an der Elbe gelegenen Endstation seiner Route. Dresden und die sächsische Elberegion lassen sich eben am besten auf zwei Rädern erkunden! • Mehr erfahren

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Schloss Pillnitz gehört zu den wohl schönsten Sehenswürdigkeiten entlang der sächsischen Elbe. Credits: sachsen-erkunden.de

Muldental (Grimma)

Schlösser, Burgen und jede Menge Geschichte(n) gibt es auch im deutlich weniger bekannten Muldental zwischen Dresden und Leipzig zu entdecken. Ausgangsstation unserer eintägigen Reise entlang des sächsischen Lutherwegs war die Muldestadt Grimma, bevor wir weiter entlang Freiberger und Zwickauer Mulde reisten. Auf Schloss Colditz erfährst du mehr über die unglaublichen Fluchtversuche der hier im Zweiten Weltkrieg inhaftierten Offiziere. Burg Mildenstein bietet einen schweifenden Blick über die Unterstadt von Leisning – und den mit Schuhgröße 330 größten Stumpenstiefel der Welt. • Mehr erfahren

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Kaum bekannt, obwohl auch bei miserablem Wetter teils imposant, ist die an der Mulde gelegene sächsische Kleinstadt Grimma.

Kultur in Leipzig

Dass Leipzig als kleine Schwester Berlins gilt, ist bekannt. Dass dies auch für die kulturelle Entwicklung der größten Stadt Sachsens gilt, weiß dagegen kaum jemand. Im Stadtteil Lindenau begaben wir uns auf eine wahrhaftige „Kultour“ und bekamen zu sehen, wie sich einstige Industriebrachen in inspirierende Kreativstätten verwandeln. Im Kunstkraftwerk etwa wurden wir selbst zum Teil eines Kunstwerks, in der ehemaligen Baumwollspinnerei wird aus Baumwolle heute Kultur. • Mehr erfahren

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Die Halle 14 in der Baumwollspinnerei Leipzig ist selbst dann ein Hingucker, wenn hier gerade einmal keine Ausstellung stattfindet.

Sachsen-Anhalt: Zwischen Mythos und Mystik

Ringheiligtum Pömmelte

Pömmelte-Zackmünde, das klingt nicht gerade nach einem touristischen Hotspot. Versehentlich verschlug es Lena von family4travel mit ihrer Familie an diesen unbekannten Ort in Sachsen-Anhalt. Sie staunten nicht schlecht, als sie dort durch ein (rekonstruiertes) steinzeitliches Heiligtum marschierten! Da trifft es sich gut, dass die vier ein Faible für Frühgeschichte haben. Nun berichten sie eben nicht von Steinkreisen in Großbritannien, sondern vom Ringheiligtum bei Pömmelte. • Mehr erfahren

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Japp, das steht in Sachsen-Anhalt! Bei Pömmelte kannst du in die Geschichte der Steinzeit eintauchen. Credits: family4travel.de

Heinrich-Heine-Weg (Harz)

Auf dem Heinrich-Heine-Weg wanderten wir zwei bereits vor zwei Jahren auf den Brocken. Als wir auf Harzlust schließlich Monikas Bericht von ihrer Wanderung über eben diesen lasen, war es Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen! Idyllisch führt der Weg an der mal gemächlich, mal hastig fließenden Ilse vorbei in Richtung Gipfel. Den Namen verdankt die Strecke Heinrich Heine, der hier auf seiner Harzreise Station machte. Ein 1 THING TO DO für die Wanderung auf den Brocken! • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Während der gesamten Wanderung über den Heinrich-Heine-Weg ein Hingucker ist die Ilse. Credits: Monika Herbst

Thale (Harz)

Andrea, Bloggerin auf indigo blau, lädt uns ein auf eine Reise durch die Sagen und Mythen des Harzes. In der Mitte Deutschlands zwischen „Ost“ und „West“ gelegen, lauern im Harz beinahe hinter jeder Ecke mystische Geschichten. Paradebeispiel ist Thale in Sachsen-Anhalt, dessen Museum Obscurum sich als größtes Museum der Hexerei und dunkler Mächte Deutschlands bezeichnet. • Mehr erfahren

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Ups, kein #GoEast Content, doch auch um die Ruhmequelle im niedersächsischen Teil des Harzes ranken sich Sagen. Credits: Andrea Lammert

Thüringen: Stadtgeschichten und eine Wanderikone

Erfurt

In unserer großen #GoEast Wahl wurde Erfurt zur schönsten Reiseregion in Ostdeutschland gekürt. Keine Frage, dass die thüringische Landeshauptstadt folglich auch in unseren Ausflugstipps nicht fehlen darf. Auch hierbei lassen wir den Locals gerne Vortritt: Basti von 22places erklärt seiner Heimatstadt auf seinem Blog die Liebe – und erklärt natürlich auch warum. Auf Feels like Erfurt erhältst du viele weitere Insights – zum Beispiel auch, von wo du den besten Blick über die Dächer der Stadt erhaschen kannst. • Mehr erfahren

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Auch mal den Moment genießen: Jenny und Sebastian über den Dächern von Erfurt. Credits: 22places.de

Eisenach

In Thüringen scheint es viel Liebe zu geben, denn auch Jana von zuFussunterwegs setzt auf ihrem Blog zu einer Liebeserklärung für ihre Heimatstadt an. Bis dato ist Eisenach eigentlich nur als Wartburgstadt bekannt und lohnt deshalb gerade im Lutherjahr 2017 einen Besuch. Umso schöner jedoch, dass Jana uns gleich sieben Glanzpunkte ihrer Heimatstadt verrät. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Ganz viel Eisenach auf einem Bild! Auf der Wartburg übersetzte Luther einst die Bibel, woran hier im Rahmen von Deutschlands größtem Frühlingsfest – dem Sommergewinn – erinnert wird. Credits: zufussunterwegs.com

Weimar

Für Andrea von indigo blau gehört das thüringische Weimar zu den schönsten Städten Deutschlands. In ihrem Blogartikel verrät sie acht Tipps, wie man die Goethe-, Schiller- und Bauhausstadt auch mit Kindern erleben kann. Darunter befinden sich jedoch auch Ideen für die Größeren, wie zum Beispiel ein Besuch in der Anna-Amalia-Bibliothek oder in Mineralienladen in der Schillerstraßen. Wer schon immer einmal ausgestopfte Flughunde oder Riesenschneckengehäuse kaufen wollte, ist hier genau richtig. • Mehr erfahren

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Goethes Gartenhaus im Weimar. Andrea zeigt jedoch, dass die Stadt mehr zu bieten hat als Schiller und Goethe. Credits: Andrea Lammert

Rennsteig (Thüringer Wald)

Den Abschluss unserer Sammlung macht ein Ausflugstipp für all jene, die gerne aktiv in der Natur unterwegs sind. Auf Overlandtour berichtet Jens ausführlich über seine Wanderung auf dem Rennsteig im Thüringer Wald. Den wohl bekanntesten Wanderweg Deutschlands bereiste Jens in neun Etappen – und für all jene, die danach noch nicht genug von Thüringen haben, hat er noch weitere Tipps für den Freistaat bereit. • Mehr erfahren

Ostdeutschland Ausflugstipps

Neun Buchstaben Wanderlust! Der Rennsteig führt als Kammweg auf 170 Kilometern durch den Thüringer Wald.. Credits: overlandtour.de

Über 100 weitere Ausflugstipps für Ostdeutschland findest du auf der frisch aufgeräumten Übersichtsseite zu unserer virtuellen Reise durch Ostdeutschland. Du magst es gerne besonders? Dann schau dir doch mal unsere Zusammenstellung von Reisezielen an, die es so nur im Osten der Republik gibt. Denn das sind eine ganze Menge.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Der Beitrag #GoEast Ausflugstipps: Inspiration für deinen Sommer erschien zuerst auf 1 THING TO DO.

Rom: Auf einen Deckel Kaffee in der ewigen Stadt

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Manchmal sind es die kleinen Momente auf Reisen –vermeintliche Nebensächlichkeiten, kurze Begegnungen – die sich auf wärmste Art und Weise in unsere Herzen brennen. Ein Paradebeispiel hierfür liefert Sarah mit ihrem Reisemoment aus Rom. Sie berichtet dir von einer Begegnung al parco mit einem älteren italienischen Pärchen – und vermittelt uns einen authentischen Moment des Lebens in der italienischen Hauptstadt. Ein Reisemoment von Sarah.

Ein italienischer Traum

Wir schreiben das Jahr 2012. Nach meinem Studienabschluss erfüllte ich mir einen langgehegten Traum: Ich mietete mir ein Apartment in einer der Seitenstraßen des Campo dei Fior, buchte einen Italienischkurs und flog im Juni nach Rom. Der Beginn eines ganz besonderen Sommers.

Kiloweise gelato vertilgen, die Nächte in römischen Clubs durchtanzen, in Secondhand Shops stöbern, auf dem Piazza del Fico den älteren Römern beim Schachspielen unter Feigenbäumen zusehen, Fellini-Filme im Freilichtkino auf der Tiberinsel anschauen, Pizza backen lernen, das Innere des Kolosseums bei Nacht besichtigen, auf der Spanischen Treppe vino rosso trinken und das bunte Treiben beobachten sowie im Schatten einer Pinie in einem der vielen Parks Andrea Camilleri lesen. Damit wollte ich meine Tage in Rom füllen. Ansonsten wollte ich mich einfach nur treiben lassen, das süße Leben in vollen Zügen auskosten und freute mich auf die kleinen, feinen Begegnungen mit Menschen, die das Leben ausmachen.

Tai Chi alla romana

Angekommen und eingelebt in der ewigen Stadt, saß ich an einem brütend heißen Tag im Juli in einem eben solchen Park, der durch den Duft der Pinien und dem Zirpen der Zikaden, toskanische Erinnerungen in mir weckte. Auf einer Parkbank sitzend, deren Lehne wie gemacht für meinen Rücken schien, schaute ich einer Gruppe Italienern zu, die im Schatten der Bäume, in anmutigen Bewegungen Tai Chi praktizierten.

Vor einigen Jahren hatte ich selbst mal einen Kurs in der chinesischen Kampfkunst besucht, es aber schnell wieder aufgegeben. Vor allem, weil mir die Atmosphäre in der stickigen Halle nicht zusagte. Hier an diesem Ort würde ich mich aber definitiv überreden lassen, noch einen Versuch im Tai Chi zu wagen.

Eine Begegnung im Park

Nach kurzer Zeit setzte sich eine reizende ältere Italienerin zu mir, die über ihre piedi vecchi (alten Füße) schimpfte. Wir kamen ins Gespräch und einige Minuten später stieß ihr Mann dazu. Er hatte eine Flasche mit Kaffee dabei, von dem mir die Dame auch gleich anbot. Da ich nur eine volle Flasche Wasser bei mir trug, funktionierte ich meinen Flaschendeckel zu einer Tasse um.

Nachdem wir ein paar „Deckel“ getrunken hatten, zeigte mir die Italienerin eine zauberhafte, kleine Kirche, die in einem Hinterhof versteckt war. Anschließend führten mich die beiden durch eine kleine Ausstellung im Park. Dort wurde die Geschichte Italiens chronologisch in Bildern dargestellt. Nebenbei erzählte er von seinen 45 Jahren in der Hotelbranche, sie schwärmte von Neapel und wir drei gemeinsam noch ein bisschen von Castiglione della Pescaia.

Ein Hauch von Kaffee

Am Ende der Ausstellung angelangt, tippte der Mann auf seine Armbanduhr. Zeit für den Gottesdienst. Wir verabschiedeten uns und die beiden liefen Händchen haltend Richtung Kirche. Und auch ich ging meines Weges und nahm einen Schluck aus meiner Wasserflasche, der einen Hauch nach Kaffee schmeckte.

Auf ihrem Reiseblog Itchy Feet berichtet Sarah ausführlich von vielen weiteren Momenten und Begegnungen während ihrer Zeit in Rom. Du bist der Meinung, dass auch du einen kleinen oder großen Reisemoment für unsere Artikelserie in petto hättest? Dann freuen wir uns auf deinen Beitrag! Alle Information hierzu sowie alle bereits eingereichten #Reisemomente findest du hier.

Reisen um zu Reisen!
John & Marc

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Ćevapčići und Klapperzüge: Typisch Balkan!

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Sliwowitz, Ćevapčići und ein Hauch von Jugoslawien: Was ist eigentlich typisch Balkan? Um den Südosten Europas ranken sich viele Mythen und Vorurteile. Nach zwei mehrwöchigen Balkan-Trips fassen wir zusammen, was für uns typisch Balkan ist – aus der unverblümten Sicht zweier Reisenden. Geschrieben von John & Marc.

Typisch Balkan

Was ist eigentlich typisch Balkan? Wir werfen einen Blick zurück auf unsere beiden ersten Balkanreisen.

Typisch Balkan: Nachtzüge

Wenn wir ans Reisen auf dem Balkan denken, dann schießt uns sofort das ewige Klappern der in die Jahre gekommenen Nachtzüge ins Ohr. Beinahe jede größere Stadt der Balkanländer kannst du bequem im Schlafwagon erreichen – wobei „bequem“ eine Frage der Ansprüche ist. Sowohl für unsere Reisen von Budapest nach Belgrad als auch von Belgrad nach Sofia griffen wir auf den Nachtzug als unser liebstes Fortbewegungsmittel zurück. Unterwegs waren wir zumeist in ausrangierten Modellen Marke Reichsbahn.

Idealerweise hast du während der Zugfahrt ein ganzes Abteil für dich und kannst dich – in der Hoffnung, dass niemand mehr zusteigt – gemütlich einrichten. Doch es geht auch anders: Unser Nachtzug von Belgrad nach Sofia glich einer Sauna, im Sechs-Personen-Abteil war kein Zentimeter mehr Luft. Die Gepäckablage überfüllt, schliefen wir mit unseren Rucksäcken im nicht allzu komfortablen Klappbett. Und doch lässt das ewige nächtliche Klappern im Ohr sofort das Fernweh in uns aufsteigen.

Typisch Balkan

Sieht doch schon von außen so richtig gemütlich aus, oder? Unser Nachtzug auf dem Weg von Budapest nach Belgrad, Jahr 2016.

Typisch Balkan: Backpacker

Die Balkanländer sind zum großen Teil keine typischen Reiseziele für Familien oder Pauschalurlauber aus Mitteleuropa. In den letzten Jahren entwickelt sich Südosteuropa dafür immer mehr zu einem Mekka für Backpacker. Ein Grund: Die Entfernungen sind gering, die Länder und Regionen in Kultur und Natur dafür umso unterschiedlicher.

Beste Bedingungen, um in überschaubarer Zeit mit dem Rucksack auf den Schultern in diverse Geschichte(n) einzutauchen und das Abenteuer zu suchen! Egal ob in Belgrad, Sofia, Skopje oder im montenegrinischen Durmitor-Gebirge, stießen wir auf Reisende aus aller Herren Länder. Die am meisten verbreitete Spezies: Australier. Oder wie es zwei Australier in Kotor nannten: JAFA – Just another fucking aussie…

Typisch Balkan

Backpacker-Freuden im Durmitor-Nationalpark: Christina und Robert (ganz oben und in der Mitte) lernten wir auf unserer zweiten Balkanreise kennen und beschlossen sogleich, gemeinsam den höchsten Berg Montenegros zu besteigen.

Typisch Balkan: Plattenbauten

Natürlich gibt es sie, die pittoresken Altstadtkerne und Straßenzüge mit dem berühmten morbiden Charme. Wir denken dabei sofort an Skadarlija, jene Straße im Zentrum Belgrads, die gerne auch als das Bohème-Viertel der serbischen Kapitale bezeichnet wird – leider aber auch furchtbar touristisch ist.

Es mag an unserem fragwürdigen Geschmack liegen, was Entdeckungen auf Reisen betrifft, doch teilweise können wir auch den Plattenbauvierteln der Balkanstädte einen gewissen Reiz abgewinnen. Das mag hinsichtlich der teilweise spürbaren Armut vor Ort oberflächlich klingen, doch Planstädte wie Novi Beograd versprühen aus unserer Sicht gerade im Kontrast zu den Altbaufassaden ihr ganz eigenes Ambiente. Ein gutes Beispiel in Beton ist der Belgrader Genex-Turm, den wir zum Anlass nahmen, in die Architekturgeschichte der Stadt einzutauchen.

Typisch Balkan

Der Genex-Turm ist eines der Wahrzeichen von Serbiens Kapitale.

Typisch Balkan: Ćevapčići

Wer auf dem Balkan herzhaft und alles andere als vegetarisch essen geht, der wird an Ćevapčići kaum vorbei kommen – egal ob als Hauptmahlzeit oder als Imbiss zwischendurch. Die gegrillten Hackfleischröllchen gelten in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien als Nationalgericht. Ihre Verwandten in Rumänien heißen Mititei oder Mici, in Bulgarien kannst du Kebaptscheta bestellen.

Je nach Region variieren die Ćevapi in Länge und Gewürzen, wobei letztlich jeder Koch ein eigenes Geheimrezept haben dürfte. Uns persönlich schmeckte die Imbissvariante im Fladenbrot mit reichlich Zwiebeln und Tomaten am besten – besonders in Montenegro. Keine gute Wahl war es dagegen, die Ćevapčići mit Kajmak zu bestellen. Denn das bedeutet ganz viel Fett – übergossen mit noch mehr Fett.

Typisch Balkan

Unser Lieblingsvariante von Ćevapčići – serviert im Fladenbrot mit Zwiebeln und Tomaten.

Typisch Balkan: Sliwowitz

Wenn es um Vorurteile über den Balkan – oder genauer: Ex-Jugoslawien – geht, dann fällt schnell das Wort Sliwowitz. Der auch hierzulande bekannte Pflaumenschnaps löst in uns normalerweise einen sofortigen Würgereflex aus. Doch seit wir in Belgrad bei Petar und seinem Freund übernachteten, hat sich unsere Meinung über šljivovica grundlegend geändert.

Beim Vorglühen zu einer der langen Nächte in Belgrad holte Petar nämlich plötzlich ein ganzes Tablett voller Geschmacksvariationen des berüchtigten Obstbrands aus dem Kühlschrank – teilweise eigenproduziert von seiner Mutter. Von Quitte über Birne bis Erdbeere landete Schnapsglas für Schnapsglas in unseren Rachen. Und irgendwie haben wir genau in diesem Moment Lust auf den nächsten Shot. Živeli!

Typisch Balkan

Beim Thema Sliwowitz reicht auch mal ein angeheitertes Suff-Foto.

Typisch Balkan: Jugoslawien

Jugoslawien findest du zwar nicht mehr bei Google Maps, doch natürlich spürst du auf dem Balkan noch heute die Überreste der Vergangenheit. Das ist nicht immer so offensichtlich wie im Belgrader „Titomuseum“, das genau genommen Museum der Geschichte Jugoslawiens heißt. Kritik an Josip Broz Tito, dem ehemaligen Staatschef Jugoslawiens, sucht man hier vergebens. Im Zentrum steht die Nostalgie.

Die Geschichte des zwischen 1918 und 2003 bestehenden Vielvölkerstaats wird auch in Planstädten wie Novi Beograd erkennbar, das 1948 von jugoslawischen Arbeitsbrigaden auf einem ehemaligen Sumpfgebiet errichtet wurde. Im Stadtteil Zemun schließlich fanden wir das 1 THING TO DO für unseren Belgrad Reisebericht in einer Fischerkneipe, die in den 1970er Jahren stecken geblieben scheint. Dort liefen selbst wir Gefahr, in Nostalgie zu verfallen – ohne natürlich selbst Zeugen der Geschichte zu sein.

Typisch Balkan

Hier scheint die Uhr vor ein paar Jahrzehnten stehen geblieben zu sein: eine Fischerkneipe im Belgrader Stadtteil Zemun.

Typisch Balkan: Belgrad

Obwohl wir mit Kroatien, Montenegro, Serbien, Bulgarien, Mazedonien, Griechenland und – je nach geografischer Einordnung – Rumänien bereist sieben Balkanländer haben, so fällt uns beim Schreiben dieses Artikels gerade auf, dass unsere Beispiele zum Thema Typisch Balkan sich immer wieder um Belgrad drehen. Obwohl wir in der Region so viel mehr gesehen haben! Das kann kein Zufall sein.

Belgrad steht exemplarisch für die Geschichte der gesamten Region – und das obwohl der Balkan an Vielfalt wohl kaum zu überbieten ist. In der Innenstadt wird deutlich, dass dies auch für die dunklen Zeiten der jüngeren Vergangenheit gilt. Vereinzelt läuft man hier noch heute an Kriegsruinen vorbei. Gleichzeitig entwickelt sich Belgrad immer mehr zum kulturellen Zentrum der gesamten Halbinsel. Die Vergleiche mit Berlin lassen nicht länger auf sich warten.

Typisch Balkan

Belgrad von oben: Die Millionenstadt gehört zu den kulturellen Hotspots der Balkanregion.

Typisch Balkan: Günstig reisen

Ein Punkt, der aus Perspektive der Locals wenig moralisch erscheinen wird, ist das Preis-Leistungsverhältnis einer Balkanreise. Doch es stimmt: Aus mitteleuropäischer Sicht lässt sich in den meisten Ländern der Region günstig Urlaub machen. Das gilt weniger für Griechenland und Kroatien, auch in Montenegro merkt man schnell, dass die touristische Entwicklung die Preise hebt.

Unsere Aufenthalte in Serbien, Bulgarien, Rumänien und besonders in Mazedonien jedoch schonten die Reisekasse ungemein. Dies gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für das Reisen von A nach B. Lange Fahrten mit dem Nachtzug sind genauso erschwinglich wie der öffentliche Nahverkehr. Optimale Voraussetzungen, um vor Ort schnell mal einen Ausflug in eine andere Stadt oder einen anderen Landstrich zu unternehmen.

Typisch Balkan

Bei diesem Fleischteller, den wir in Podgorica verzehrten, kommt schlechtes Gewissen auf. Mit zwei Bier bezahlten wir dafür keine fünfzehn Euro.

Typisch Balkan: Abenteuer im Grünen

Bislang drehte sich in diesem Artikel vieles um die Städte der Balkanregion. Doch gerade auch die grüne Natur der Halbinsel im Südosten Europas lädt zu abenteuerlichen Entdeckungen ein. Mit dem Witoscha-Gebirge besitzt etwa Sofia einen 2.000-Meter-Gipfel direkt vor der Haustür – was keine andere Hauptstadt auf dem Kontinent von sich behaupten kann! Und am Stadtrand von Skopje lauert natürlich die märchenhafte Matka-Schlucht.

Unser Favorit bislang jedoch war das Durmitor-Gebirge an der Grenze zwischen Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina, wo wir von Žabljak aus eine Wanderung in eine Eishöhle unternahmen und den Bobotov Kuk bestiegen, seinerseits mit 2.522 Metern höchster Gipfel des kleinen Landes an der Adriaküste. Auch Albanien und der Kosovo bieten malerische Gebirgslandschaften, die wir uns eines Tages genauer anschauen wollen.

Typisch Balkan

Witoscha: Ein Hochgebirge in unmittelbarer Natur zur Hauptstadt – eine europäische Einmaligkeit, die Sofia bietet.

Nichts ist typisch

Die meisten Artikel, deren Überschrift das kleine Wörtchen „typisch“ beinhaltet, enden damit, dass schlussendlich eigentlich gar nichts typisch ist. Überraschung: Unser „Typisch Balkan“ Exkurs bildet hierbei keine Ausnahme. Wie auch? Die Geschichte der Region ist durch das mal friedlich, mal feindselige Nebeneinander und Zusammenleben der Kulturen geprägt. Im Hier und Jetzt sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie zwischen den Nationen teils immens.

Wenn du es so willst, dann ist jedoch auch diese Vielfalt typisch Balkan. Sie ist Grund genug, den Balkan immer wieder und wieder zu besuchen, um eigene Vorurteile abzubauen (oder vielleicht zu bestätigen) und all das neu zu entdecken, was man bislang als gesetzt empfunden hatte. Wir sind uns sicher: Eines Tages wird es deshalb Zeit für eine neue Ausgabe dieses Artikels.

Eine Übersicht aller unserer Balkan-Reiseberichte findest du hier:

BulgarienGriechenlandKroatien
Sofia Reisebericht: Das nächste Berlin?Athen Reisebericht: Farbenspiel live von der AkrópolisDubrovnik
Witoscha-Gebirge: Sofia aus der VogelperspektiveThessaloniki Reisebericht: Altstadt-Odyssee am Mittelmeer
Vourvourou Strände: Feuer über der Mönchsrepublik
MazedonienMontenegroRumänien
Matka-Schlucht: Skopje märchenhaftBarBrasov Reisebericht: Bären-Alarm im Hostel
Mavrovo-Nationalpark: Versuch einer WanderungDurmitor-GebirgeBukarest Reisebericht: Warum diese Stadt eine Zumutung ist
Skopje Reisebericht: Das Disneyland des BalkansKotorSibiu
PodgoricaWandern Karpaten: Blauäugig am Abgrund
Skutarisee
Serbien
Belgrad Reisebericht: After Hour im Fischerdorf
Belgrad: Mafiöser Ausflug nach Zemun

 
Typisch Balkan

Auch das ist Balkan: Im Urlauberstädtchen Bar färbt die untergehende Sonne den Himmel über der Adria in warme Farben.

Warst auch du schon auf dem Balkan unterwegs? Wenn ja, was bleibt dir als typisch Balkan in Erinnerung? Haben wir es in Sachen Typisierung aus deiner Sicht an mancher Stelle vielleicht sogar übertrieben? Dann teile uns deine Meinung gerne in den Kommentar mit. Wenn du demnächst eine Reise auf den Balkan planst, empfehlen wir dir außerdem unseren Artikel rund ums Thema Balkan Reiseplanung.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Albanische Alpen: Liebe 2.0 und ein toter Hammel

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Raki, Blutrache und Hammelklöten: Der Rahmen für den Reisemoment aus der Feder von Stefanie schreit nicht gerade nach Liebe. Dennoch wurde sie in den Albanischen Alpen gemeinsam mit ihrer Reisepartnerin Birgit zur Zeugin eines Liebesgeständnisses der ganz besonderen Art. Über den wohl skurrilsten Moment einer dreiwöchigen Reise durch Albanien. Ein Reisemoment von Stefanie.

Gerüchteküche Albanische Alpen

Albanien hat unsere Herzen im Sturm erobert. Zum Abschluss einer dreiwöchigen Entdeckungstour hatten wir uns ein besonderes Schmankerl aufgehoben: die Albanischen Alpen. Diese Gegend ist dünn besiedelt und kaum erschlossen. Die wenigen Häuschen, die sich über die hügeligen Täler streuen, sind im Winter monatelang von der Außenwelt abgeschnitten. Hier ist die Zeit stehen geblieben, so heißt es: Esel dienen als Haupttransportmittel, man versorgt sich im Wesentlichen selbst. Es halten sich hartnäckig Gerüchte, dass weiterhin am Gesetz der Blutrache festgehalten wird.

Ohne einen vernünftigen Allraduntersatz traut sich niemand in die Tiefe der Täler. Genau nach unserem Geschmack. Wir suchen uns eine Piste ins Vermosh-Tal und los geht’s – holterdiepolter Richtung Tamare. Trotz trüber Soße beeindruckt uns die Ahnung der gigantischen Bergpanoramen, der steilen Felswände, der verwunschenen Wälder, in denen noch Wölfe und Bären leben sollen.

Albanische Gastfreundschaft

Am frühen Nachmittag erreichen wir Lepushe. Es regnet. Deshalb quartieren wir uns im Hotel Alpini ein. Anfangs sind wir gar nicht so sicher, ob es sich wirklich um einen Gasthof handelt. Aber einen Kaffee und zwei Raki später ist uns das eigentlich auch egal. Beim reichhaltigen Abendessen mit strengem Ziegenkäse und Braten – sagen wir mal es ist Schwein – lernen wir Barbara kennen.

Wir unterhalten uns bei Kerzenlicht. Der Strom fällt den ganzen Abend beharrlich aus. Barbara ist Schweizerin markiert seit 14 Jahren unentgeltlich Wanderwege in der Region. Sie spricht fließend Albanisch und ist so etwas wie ein Ehrenfamilienmitglied unserer Gastgeber.

Die albanische Facebook-Hochzeit

Nach klammer Nacht treten wir hinaus in einen weiteren regnerischen Tag in den albanischen Alpen. Vor uns baumelt ein toter Hammel, dem unser Gastgeber gerade das Fell über die dicken Klöten zieht. Für uns vielleicht doch erstmal Kaffee. Beim Frühstück klärt Barbara uns auf über die betriebsame Anspannung hier im Hotel: Heute ist große Verlobungsfeier des Sohnes!

Braut und Familie kommen extra aus Vlore, ein großes Fest, die ganze Gegend ist eingeladen. „Wohnt der Sohn auch hier im Dorf?“ frage ich noch etwas verschlafen. „Nein, nein, der ist in Amerika“, antwortet Barbara unbeeindruckt, „die Feier wird via Facebook übertragen.“

Weitere beeindruckende Impressionen der dreiwöchigen Albanienreise von Birgit und Stefanie findest du im bebilderten Reisebericht auf Giraffe13. Wenn dich das kleine Balkanland als Reiseziel schon länger reizt, dann legen wir dir außerdem das Albanien-ABC der beiden ans Herz – mit Infos von Camping bis Xaxiki. Und wir? Wir wollten in diesem Jahr eigentlich auch nach Albanien. Wird aber nix. Aber bald!

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Reiseblogger #vorderHaustür: Liegt das Gute wirklich so nah?

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„Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ – Ob dieser Spruch mehr als eine ausgelutschte Floskel ist, das wollten wir in einem kleinen Experiment über das Reisen in der Nähe herausfinden. An unserer Blogparade zum Reisen #vorderHaustür beteiligten sich 30 Bloggerinnen und Blogger, deren Forschungsergebnisse wir dir in diesem Artikel vorstellen. Geordnet nach Region findest du darin spannende Reisegeschichten vor den Haustüren unterschiedlichster Orte in ganz Deutschland – und darüber hinaus. Geschrieben von John & Marc.

Reisen in der Nähe

Reisen in der Nähe: In unserer Blogparade rund ums Reisen #vorderHaustür riefen wir dazu auf, einmal vor der eigenen Haustüre in die Ferne zu schweifen.

Überblick: Alle Reisen #vorderHaustür

Springe direkt zu den Reiseberichten aus…

Auf folgender Karte findest du außerdem alle 30 eingereichten Reiseerlebnisse #vorderHaustür in der Übersicht. Blau markiert sind dabei jene vier Reisen in der Nähe, die wir selbst im Rahmen der Blogparade unternahmen. Einfach auf die Stecknadel klicken und los geht’s!

Ostdeutschland #vorderHaustür

Unterwegs in Berlin: Radtour am Landwehrkanal

Berlin. Tine liebt das Fahrradfahren. Vor allem aber liebt sie es, Berlin mit dem Fahrrad zu erkunden – entlegene Orte, verfallene Häuser, Parks und allerhand Ungewöhnliches, was die Hauptstadt so zu bieten hat. Auf ihrem Blog Unterwegs in Berlin gibt es daher genügend Lesestoff rund um das Reisen #vorderHaustür in Berlin.

Für ihren Artikel radelte Tine an einem schönen Frühlingstag am Landwehrkanal entlang und entdeckte dabei erneut Ecken ihrer Heimat, die sie so noch nicht kannte. Gerade am Landwehrkanal zeigt sich Berlin ihrer Meinung nach sehr vielfältig: Hippe Altbauten in Kreuzberg, türkische Omas am Urbanhafen, das Schloss Charlottenburg oder zuckersüße Schrebergärten „janz weit draußen“ in Spandau. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: unterwegsinberlin.de

Milch & Moos: Hier geht’s um die Wurst

Brandenburg. Sina und Theresa entdecken Brandenburg zu Fuß und kulinarisch auf ihrem gemeinsamen Blog MILCH & MOOS. Vom Wandern und vom guten Essen. Das Prinzip: Jeden Monat führt sie eine Wanderung zu einem anderen spannenden Lebensmittelhandwerker in der Region. Das Thema unserer Blogparade passte folglich bestens ins Konzept.

Im November unternahmen die beiden eine Wandertour ins Berliner Umland und besuchten in der Uckermark den Gutshof Temmen. Dort schauten sie sich an, wo die kultige Wurst Temmener Stracke produziert wird – und sprachen mit ihrem Erfinder. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: milchundmoos.de

LivingUpsideDown: Ewig grüner Spreewald

Brandenburg. Als reiseverrückte Berlinerin hat Anja bereits auf allen Kontinenten Handstände gemacht. Seit ihrer Zeit in den abgelegensten Ecken Costa Ricas weiß sie daher auch, wie man mit dem Besenstiel Kokosnüsse vom Baum holt. Auf LivingUpsideDown berichtet sie mit viel Herz von diesen und weiteren Abenteuern auf der ganzen Welt.

Auf der Suche nach spannenden Orten in der Nordhälfte Deutschlands ist Anja an einem herrlichen Sonnentag im Spreewald gelandet – und war völlig verzaubert von der einzigartigen Natur und Lebensweise, die dich ihrer Meinung nach im Handumdrehen abschalten lässt. Ist ja auch fast so grün wie in Costa Rica. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: livingupsidedown.de

Versteckt unentdeckt: Herzlichkeit à la Sächsische Schweiz

Sachsen. Nadines Reise #vorderHaustür führte sie zu einem Kleinod in der Sächsischen Schweiz, wo Slow Food, wildromantische Wanderungen und eine Gastgeberin mit viel Herzlichkeit und Liebe zum Beruf auf sie warteten: das kleine Landgasthaus im sächsischen Schwarzbachtal.

Auf ihrem Blog Versteckt Unentdeckt dreht sich alles um stille Winkel und verborgene Orte, die unterwegs, daheim oder in Begegnungen warten. Nadine nimmt dich mit zu weniger bekannten Orten in und um Leipzig, stellt dir dabei auch die eher unauffälligen Sehenswürdigkeiten ihrer Reisen vor und erzählt erstaunliche Geschichten über ebenso erstaunliche Begegnungen. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: versteckt-unentdeckt.de

Vor den Haustüren Süddeutschlands

Littlebluebag.de: Ein großes Stück Heidelbergliebe, bitte!

Baden-Württemberg. Katrin und Sandra sind als Fotografinnen und Filmemacher weltweit für ihre Projekte unterwegs. Auf ihrem Reise- und Fotografieblog Littlebluebag.de präsentieren sie ihre Reisegeschichten und geben darüber hinaus Fototipps für Anfänger und Fortgeschrittene.

Ihre freie Zeit verbringen die beiden jedoch auch sehr gerne in Heidelberg – egal ob zum Shoppen, Kaffee trinken, lecker Essen gehen oder um das von ihnen als überragend bezeichnete Nachtleben zu genießen. Wenn du ein bisschen Kultur, Sightseeing, Shopping, coole Leute und ein paar Geheimtipps von Katrin und Sandra hören möchtest, dann entdecke gemeinsam mit ihnen ihr geliebtes Heidelberg! • Mehr erfahren

Heidelberg

Credits: littlebluebag.de

Kind im Gepäck: Schiefes, schmales, schönes Ulm

Baden-Württemberg. Für Melanie ist klar: Mit Kleinkind reisen heißt nicht Pauschalreisen! Auf Kind im Gepäck führt sie dir vor Augen, was beim Reisen mit Kind alles möglich ist – und was dagegen doch lieber nicht.

Der Schauplatz ihrer jüngsten Reise #vorderHaustür ist Ulm, das manchem zwar aus dem Radio bekannt sein mag. Doch letztlich kennt die Stadt an der Donau kaum jemand wirklich – uns beiden etwa war nicht mal so richtig bewusst, wo Ulm eigentlich genau liegt. In zwei Stadtrundgängen durch die Altstadt zeigt dir Melanie, wie schief, schmal und einfach wunderschön die Ulmer Innenstadt ist. • Mehr erfahren

Ulm

Credits: kindimgepaeck.de

Naninkas Travelspots: Austoben in der Fränkischen Schweiz

Bayern. Naninkas Beitrag zu unserer Blogparade richtet sich vor allem an alle Outdoor-Freaks: Klettern, Kajak und Wandern sind schließlich nur drei der vielfältigen Möglichkeiten, um sich in der Fränkischen Schweiz mal so richtig aktiv auszutoben.

In der malerischen Region in Oberbayern schlägt das Herz von Jedermann und Jederfrau aus Naninkas Sicht sehr schnell höher. Als Proof Points nennt Naninka romantische Flusstäler, pittoreske Burgen, süße Spezialitäten und natürlich Bier, um nur ein paar Kleinigkeiten zu nennen, die die Fränkische Schweiz für Naninka besonders auszeichnen. • Mehr erfahren

Fränkische Schweiz

Credits: naninkastravelspots.com

Hiddentraces: Slow Life im dörflichen München

Bayern. Ricardas Blog Hiddentraces – Photographic Journeys beschäftigt sich mit Orten, die noch nicht so bekannt sind, jedoch genauer erkundet werden wollen. Unsere Blogparade bot ihr nun einen geeigneten Anlass, im Münchner Stadtviertel Altperlach auf Entdeckungsreise zu gehen.

Ihr Artikel dreht sich rund um das Lebensgefühl und Entdeckungen in ihrem Wohnviertel. Das dörflich anmutende Altperlach lädt sowohl zu historischen Spaziergängen als auch zum Entschleunigen in schöner Natur ein. Ein toller Tipp, um deiner nächsten Reise in die bayrische Landeshauptstadt eine etwas andere Note zu verleihen. • Mehr erfahren

München Altperlach

Credits: hiddentraces.com

Äquilibrist: Alltagsflucht auf Bambergs Altenburg

Bayern. Monique schreibt auf Äquilibrist nicht nur übers Reisen – sondern auch über ganz viel Literatur. Fokus ihrer Reise #vorderHaustür ist das bayrische Bamberg, Weltkulturerbe, oder besser gesagt: ein Spaziergang hinauf zur Bamberger Altenburg.

Hierbei berichtet sie nicht nur von großartigen Aussichten über Bamberg und das gesamte Umland, sondern auch davon, wie du in luftiger Höhe einfach mal vom Alltagstrubel abschalten kannst. • Mehr erfahren

Bamberg Altenburg

Credits: Äquilibrist

Norddeutschland #vorderHaustür

SPANESS: Norddeutsches Reisewunderland

Tanja ist ein echtes Nordmädchen, denn zu Hause ist sie derzeit am nördlichsten Zipfel von Niedersachsen – genau zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. Daher gehören genau diese Städte zu ihren Zielen, wenn es ums Urlauben #vorderHaustür geht.

Doch auch Ostsee, Nordsee oder Lüneburger Heide sind von ihrer Homebase aus nur einen Katzensprung weit entfernt, weshalb ihre Urlaubsmöglichkeiten in der Nähe insgesamt sehr bunt und vielfältig aussehen. In ihrem Beitrag zu unserer Blogparade liest du folglich mehr über die Möglichkeiten zum City- und Ostsee-Nordsee-Hopping im Norden der Republik. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: spaness.de

family4travel: Die erste Radtour des Jahres

Niedersachsen. Lena und Familie lieben es, vor der eigenen Haustür zu reisen – und machen es nach eigener Aussage trotzdem viel zu selten. Dankenswerterweise zwang sie die erste Frühlingssonne zu einer ersten Fahrradtour durchs Schaumburger Land, von der sie dir im Rahmen unserer Blogparade ausführlich berichten.

Auf family4travel berichten die vier über ihre Reisen in Deutschland und ganz Europa – weil es auch und gerade mit Kindern Spaß macht, die Welt zu entdecken und gemeinsam von ihr zu lernen. • Mehr erfahren

Schaumburger Land

Credits: family4travel.de

Anna immer unterwegs: Aha-Effekte in Hannover

Niedersachsen. Anna ist immer unterwegs: Dabei besucht sie vornehmlich Freunde und Familie in ganz Deutschland oder unternimmt Städtereisen in Europa. Auf ihrem Blog gibt sie dir Tipps zum ganz normalen Reisen neben dem Job und möchte damit mehr Leute zu Individualreisen motivieren.

Seit einem Jahr wohnt Anna nun in Hannover und nimmt sich immer wieder Zeit, zusammen mit ihrem Freund neue Ecken der niedersächsischen Landeshauptstadt zu entdecken. Egal ob es der Maschsee #vorderHaustür, die Eilenriede, der Georgengarten oder die Limmerstraße ist: Hannover sorgt immer wieder für Aha-Effekte bei den beiden. • Mehr erfahren

Hannover

Credits: immer-unterwegs.com

Charming Landscapes: Symbiotische Kulturstadt Uslar

Niedersachsen. Den Reiseblog Charming Landscapes beschreibt Autorin Clarissa als Anlaufstelle für alle Entdecker, aber auch für unternehmungslustige Familien. Ihre Entdeckertouren drehen sich rund um Mittelalterfaszination, einzigartigen Landurlaub und besondere Strandquartiere.

Für ihre Reise #vorderHaustür berichtet Clarissa nun aus ihrer niedersächsischen Homebase, der Kunst- und Kulturstadt Uslar. Wer sich nun fragt, ob hier ein Rechtschreibfehler vorliegt und sie eigentlich Goslar meinte, der irrt. Das weniger bekannte Uslar beschreibt Clarissa als gelungene Symbiose historischer Baudenkmäler und zeitgenössischer Architektur. • Mehr erfahren

Uslar

Credits: charminglandscapes.de

Ria on Tour: Hamburg, die schönste Stadt der Welt?

Hamburg. Ria sagt über sich selbst, sie sei ein Reiseholic – denn sie nutzt jede freie Minute, um die Welt zu entdecken. Für unsere Blogparade nahm sie sich nun jedoch Hamburg vor, wo sie seit elf Jahren wohnt.

Man munkelt ja, dass Hamburg die schönste Stadt der Welt sei – das munkeln zumindest gerne die Hamburger selbst. Dass das nicht nur wegen des Hafens, der Elbphilharmonie und der Speicherstadt so ist, davon überzeugt euch Ria in ihrem Blogpost über einen Stadtspaziergang der besonderen Art. • Mehr erfahren

Hamburg von oben

Credits: riaontour.de

Travelinspired: Im Heißluftballon über Hamburg

Hamburg. Du liebst Natur, Tiere und Abenteuer? Auf Travelinspired bekommst du jede Menge Tipps und Inspiration rund um Roadtrips, Abenteuer in der Natur und Wildlife Spotting. Für ihre Reise #vorderHaustür begab sich Kathrin nun selbst in die Perspektive eines Vogels – während einer Heißluftballonfahrt über der wunderschönen Innenstadt von Hamburg! • Mehr erfahren

Hamburg Heißluftballon

Credits: travelinspired.de

Crappy Radio Stations and Candy Bars: Hamburg, ich liebe dich

Hamburg. Und noch eine Portion Hansestadtliebe! Imke hat sich im Rahmen unserer Blogparade Gedanken dazu gemacht, was sie an ihrer Heimatstadt Hamburg eigentlich liebt – woraus eine kleine Liebeserklärung entstand. Denn schöne Ecken gibt es – wie Imke festgestellt hat – in Hamburg überaus viele.

Trotz ihrer Heimatliebe zieht es Imke regelmäßig zu kleinen und großen Reisen in die Ferne. Auf ihrem Blog Crappy Radio Stations and Candy Bars findest du daher viele Reiseberichte und Tipps rund ums Reisen sowie um Kurzurlaube. • Mehr erfahren

Hamburg

Credits: crappyradiostationsandcandybars.de

Scarlet the Red: Altbekanntes neu entdeckt

Schlewig-Holstein. Scarlet the Red ist ein Blog übers Reisen sowie über nachdenkliche, philosophische Themen. Aus diesem Grund hat sich Scarlet einige grundsätzliche Gedanken dazu gemacht, wie wir uns auf Reisen verhalten – bevor sie schließlich ihre Reise #vorderHaustür startete. Sie wagte das Experiment und war erstaunt, als sie in Kiel einen altbekannten Weg ein wenig weiter gegangen war als gewohnt und plötzlich eine wunderschöne Steilküste entdeckte. • Mehr erfahren

Westdeutschland #vorderHaustür

we2ontour: Sagenumwobenes Spukschloss Wolfskuhlen

Nordrhein-Westfalen. Während Frauke und Johanna rund um die Welt reisen, sind die beiden immer auf der Suche nach Lost Places. Jene verlassenen Orte, die keiner mehr braucht und die ihre ganz eigene Geschichte erzählen können, faszinieren das Mutter-Tochter-Gespann seit jeher.

Doch vor ihrer Haustür, am Niederrhein, hatten sich die beiden bislang noch nicht so genau umgeschaut. Dabei steht dort das wohl sagenumwobenste Haus des Ruhrgebietes, das ehemalige Rittergut Wolfskuhlen, das Frauke und Johanna für unsere Blogparade erkundeten. • Mehr erfahren

Schloss Wolfskuhlen

Credits: we2ontour.de

Genussbummler: Ein Stück Japan in Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen. Auf ihrem Blog Genussbummler schreibt Ina über persönliche Reisen und Erlebnisse. Wichtig ist ihr, wie der Name schon sagt, vor allem der Genuss – egal ob es dabei um gute Restaurants, leckere Weine oder schöne Hotels geht. Doch auch Natur und Kultur dürfen auf Genussbummler nicht fehlen.

Ein Moment zum Genießen widerfuhr Ina auch während eines Ausflugs in den Düsseldorfer Nordpark – für sie wie eine kleine Reise #vorderHaustür. Der weitläufige Park lässt sie vergessen, dass man sich eigentlich in einer Großstadt befindet; im japanischen Garten vergisst man aus ihrer Sicht für kurze Zeit sogar, dass man gerade in Deutschland ist. • Mehr erfahren

Nordpark Düsseldorf

Credits: genussbummler.de

SY-Yemanja: Dreimal Frühling rund um Köln

Nordrhein-Westfalen. Gleich drei Tipps für das Reisen vor den (Haus-)Türen Kölns bekommst du von Steffi auf ihrem Blog SY-Yemanja. Die segelnde Nicht-Seglerin hat sich dabei auf drei besonders frühlingshafte Ausflugsziele konzentriert: die fast schon ikonische Kirschbaumallee in Bonn, die gelben Narzissenfelder in der Eifel und ein Reich der blauen Blumen, an dem sie völlig ahnungslos schon etliche Male vorbei gefahren ist. • Mehr erfahren

Kirschblüte Bonn

Credits: sy-yemanja.de

Faszination Europa: Ein perfekter Spaziergang durch Köln

Nordrhein-Westfalen. Wenn Reisende nur einen Tag in Köln zur Verfügung haben, um die wunderschöne Metropole am Rhein zu erkunden, wo sollte ihr idealer Weg lang führen? Maria macht mit uns einen gemütlichen Spaziergang durch ihre Heimatstadt und versucht so eine Antwort auf diese Frage zu geben. Weitere Orte in Europa, die unseren Kontinent so schön und vielfältig machen, beschreibt Maria auf ihrem Blog Faszination Europa. • Mehr erfahren

Köln

Credits: faszinationeuropa.de

Places and Pleasure: Weinberge und abgebaggerte Dörfer

Nordrhein-Westfalen. Getreu dem Motto „Back to the roots“ nimmt uns Martina mit auf eine Reise #vorderHaustür in ihrer alten Heimat. Dabei erzählt sie uns die Geschichte des Marienfelds im Rhein-Erft-Kreis, das nach langer Zeit als Braunkohletagebau 2005 Gastgeber des Weltjugendtags war. Ein kurzer Blick auf den dortigen Weinberg sowie die abgebaggerten Dörfer ergänzen ihre Reise zurück zu den Wurzeln.

Auf Places and Pleasure lädt dich Martina zu Reiseerlebnissen oder Genusswanderungen vor allem in den Alpen sowie in Südeuropa ein. Auch kulinarische Genüsse kommen dabei nicht zu kurz. • Mehr erfahren

Rhein-Erft-Kreis

Credits: places-and-pleasure.de

silkeaschhof: Wandern #vorderHaustür

Nordrhein-Westfalen. Silkes Beitrag zu unserer Blogparade ist eine zehn Kilometer lange Wanderung von ihrem Wohnort Oelde-Lette bei Münster über den Kerkherrenweg. Der Weg beeinhaltet Kultur und Natur, bietet gute Rastmöglichkeiten und ist vor allem familienfreundlich.

Auf ihrem Blog berichtet Silke hauptsächlich über ihre Wanderungen im Teutoburger Wald. Dabei versucht sie stets, auch unbekanntere Orte und Wanderwege bekannter zu machen – also abseits vom berühmten Hermannsdenkmal. Da passt das Thema #vorderHaustür doch wie die Faust aufs Auge. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: Silke Aschhoff

Tanja im Norden: Unterwegs in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz. Tanjas Blog begann als Reisetagebuch, als sie mit dem Fahrrad von Deutschland ans Nordkap gefahren ist. Was für eine Reiseroute! Heute berichtet sie außer übers Reisen auch über Heiteres wie Ernstes aus ihrem Alltag.

Beim Thema unserer Blogparade schossen ihr erstmal folgende Fragen in den Kopf: „Ja, welche Haustüre nehme ich denn? Die meines Hauptwohnsitzes? Die meines Zweitwohnsitzes? Die eines früheren Wohnorts?“ – Entschieden hat sie sich schließlich für einen Bericht über den Disibodenberg in einer der besonders malerischen Landstriche von Rheinland-Pfalz. • Mehr erfahren

Disibodenberg

Credits: Tanja im Norden

Frau auf Reisen: Pilgern in Frankfurt

Hessen. Wer an Frankfurt denkt, der denkt zunächst wahrscheinlich an alles andere als an spirituelle Erfahrungen als Pilger. Auf dem Frankfurter Elisabethweg jedoch gelingt es Bärbel, der hessischen Bankenmetropole eine neue Seite abzugewinnen.

Der Pilgerweg wirkt zunächst sehr städtisch, schlängelt sich später jedoch durch hügeliges Gefilde bis nach Marburg. Wenn du Frankfurt und seine Umgebung einmal auf andere Art und Weise kennen lernen möchtest, ist Bärbels Beitrag auf ihrem Blog Frau auf Reisen folglich genau der richtige für dich. • Mehr erfahren

#vorderHaustür außerhalb von Deutschland

TravelWorldOnline Traveller: Wunderschöner Mattsee

Österreich. Monika und Petar sind ständig auf der Suche nach neuen Slow-Travel- und Genuss-Reisezielen in Deutschland, Europa und der Welt. Was sie dabei entdecken, veröffentlichen sie auf TravelWorldOnline Traveller sowie in ihren YouTube-Videos.

Als Neu-Zugezogene im bayerischen Rupertiwinkel im bayrisch-österreichischen Grenzland zwischen Burghausen und Salzburg sind sie gerade dabei, ihre neue Heimat zu erkunden. Dazu gehören der Chiemgau genauso wie das Salzburger Seenland. Genau dort waren beide im vergangenen Herbst unterwegs, um einen der dortigen Seen kennen zu lernen – den wunderschönen Mattsee. • Mehr erfahren

Mattsee

Credits: travelworldonline.de

LSLB-Magazin: Aus Liebe zu Wien

Österreich. Das LSLB-Magazin ist ein Kollektiv verschiedener Blogger, die über Luxus-Themen berichten. Dies beinhaltet Reisen, Kulinarik, Motorsport, Fashion und Beauty – alles nur vom Feinsten. Chefredakteurin Marion erklärt in ihrem Beitrag zu unserer Blogparade, weshalb Wien unbedingt ist eine Reise wert ist – und dass die österreichische Hauptstadt durchaus auch Heimat sein kann. Ein Artikel über die Liebe zu einer Stadt. • Mehr erfahren

Wien bei Nacht

Credits: LSLB Magazin

Keinsteins Kiste: Wildtier-Bingo am Zürichsee

Schweiz. Von einer Reise #vorderHaustür in der Schweiz berichtet uns Kathi. Da trifft es sich gut, dass Kathi dort lebt, wo andere gerne Urlaub machen – nämlich am malerischen Zürichsee mitten in den Schweizer Voralpen. Ein wahres Paradies für Naturforscher, das die Diplomchemikerin auf ihrem Blog Keinsteins Kiste spielerisch mit dir erkunden möchte! • Mehr erfahren

Waahlheimat: Holland-Nostalgie pur

Niederlande. Auf Waahlheimet schaffen Eva und Caro Inspiration für Ausflüge und Wochenendtrips beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Im Freilichtmuseum im holländischen Arnheim kurz hinter der Grenze entdecken die beiden in ihrem Beitrag Wohnwagen mit orangefarbener Retroeinrichtung, wunderschöne Bauernhöfe der letzten zwei Jahrhunderte, romantische Grachtenhäuser und nostalgische Windmühlen.

Sie lassen sich typisch holländische Snacks wie Wurstbrötchen aus der ansässigen Bäckerei, riesigen Gouda aus der Käserei und süffiges Spezialbier aus der Brauerei schmecken. Kurzum: Das Openluchtmuseum Arnhem ist ihr persönliches Highlight für alle, die Holland lieben! • Mehr erfahren

Openluchtmuseum Arnhem

Credits: waahlheimat.de

Fräulein Reiselust: Inspiration für deine Hollandreise

Niederlande. Zum Abschluss gibt es noch eine weitere Reise #vorderHaustür in niederländischen Gefilden: Franzi lebt und studiert seit knapp drei Jahren in den Niederlanden – im kleinen Zwolle ganz in der Nähe des IJsselmeeres. Auf ihrem Blog Fräulein Reiselust stellt sie dir die Stadt vor und erzählt aus erster Hand, was du dort bei einem Zwischenstopp während deiner nächsten Hollandreise alles erleben kannst. • Mehr erfahren

Reisen in der Nähe

Credits: Fräulein Reiselust

Das Schöne liegt oft in der Ferne, allen voran wenn es um exotische und völlig fremde Kulturen geht. Unsere Blogparade jedoch hat gezeigt, dass spannende Geschichten auch direkt vor deiner Haustür darauf warten, gefunden zu werden. Über dem Reisen in die Nähe hängt in der Wahrnehmung vieler ein grauer Schleier der Langeweile. Doch die eigene Region oder Heimat zu entdecken, entlastet nicht nur Umwelt und Geldbeutel, sondern bereichert auch den Geist – und lässt Wurzeln wachsen.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

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Zugfahren in Südostasien, oder: „Thoughts on a train“

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Tropische Frostbeulen, harte Holzbänke und taube Körperteile: Für unsere Artikelserie #Reisemomente blickt Manu zurück auf  ihre High- und Lowlights in den Zügen Südostasiens. Sowohl auf ihrer Reise durch Thailand, Burma als auch durch Indonesien griff sie auf die mal mehr, mal weniger flotten Verkehrsmittel zurück. Was ihre Erlebnisse beim Zugfahren in Südostasien mit ihrem Beruf als Lehrerin, Robbie Williams und einem multifunktionalen Schal zu tun haben, das erklärt sie dir am besten selbst. Ein Reisemoment von Manu. 

Zugfahren in Südostasien

Ein imposanter Schnappschuss von Manu während ihre 4 Days/3 Nights Bootstour von Lombok zum Komodo-Nationalpark. Credits: worldcalling4me.de

A short story by Mango Tshabango

Wahrscheinlich verstehen weniger als drei Menschen die Ironie des Titels meines Reisemoments. Da er aber zu passend ist, um einen anderen zu nehmen, werde ich ihn erklären:

13. März 2015. Englischabitur. Vorschlag A: Auszug aus einer Kurzgeschichte mit dem Titel „Thoughts on a train“ von Mango Tshabango. Thema: Racism in Südafrika mit Bezug zu den USA. Eine Kür für meinen damaligen Kurs, hatten wir doch zehn Tage vor dem Abitur genau über dieses Thema geschrieben. 18 von 22 Prüflingen entschieden sich für diesen Vorschlag. Die Konsequenz: Nach der zehnten Abitur-Korrektur bekam ich Brechreiz bereits beim Einleitungssatz: „The short story ‚Thoughts on a Train‘ by Mango Tshabango from 2010 is about…“ – Mein Bedürfnis, ein weiteres Mal den Namen des Autors zu lesen, ging dezent gegen null.

Zugfahren in Südostasien

Es folgt ein Bericht über das Zugfahren in Südostasien. Meine ganz persönlichen „thoughts on a train“ quasi. What shall I say? Ich bin Deutschlehrerin und besitze die unter dieser Spezies weit verbreitete Kompetenz, stundenlang über Sinnlosigkeiten und wenig bis nichts sagende Themen philosophieren zu können. Ohne Punkt und Komma. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie ein Wasserfall. Mit einer Euphorie, dass es schmerzt. In diesem Sinne: Los geht’s!

Meine Erfahrungen mit Zugfahren in Südostasien sind begrenzt. Ich erinnere mich an zwei Situationen. Erstens, die Zugfahrt von Bangkok nach Chiang Mai im Jahr 2004, eine Nachtfahrt im Schlafabteil und daher wenig aussagekräftig – weil ich überraschenderweise geschlafen habe. Zweitens, die Zugfahrt ab Rangun in 2008, hoch die „Road to Mandalay“. Ach, ich höre den Robbie schon trällern: „Everything I touched was golden, everything I loved got broken on this road to Mandalay.“ – Was auch immer er da singt, mit Burma und Mandalay kann es nichts zu tun haben.

Gili Meno, Indonesien: Zwei Tage völlieg Ruhe und Ausspannen am Strand bei wundervoll klarem Meerwasser. Credits: worldcalling4me.de

Burma: Unterwegs in der Holzklasse

Ich bezweifle stark, dass der Herr jemals in einem burmesischen Zug saß. Holzklasse. Im wörtlichen Sinne. Holzbänke. Blanke Holzbänke. Zu meinen Füßen: ein Käfig mit Hühnern. Gackernde, kackende, stinkende, ständig mit den Füßen scharrende Hühner. Rechts und links von mir: Burmesen, die ganze Reissäcke durch das Land transportieren und teilweise auf ihnen sitzen, weil sie auf den Holzbänken entweder keinen Platz mehr gefunden haben oder weil die Säcke einfach bequemer sind.

Die Höchstgeschwindigkeit des Zuges: 30 Kilometer pro Stunde – viel schneller sollte der Zug beim Aussehen der Schienen auch nicht fahren. Die normale, durchschnittliche Geschwindigkeit: etwas schnelleres Gehen. Doch ein Gutes hat es! Man kann Einkäufe durch die Fenster (oder mit welchem Wort auch immer man die Luftlöcher der Zugwände beschreiben kann) tätigen sowie Obst, Getränke und sogar warmes Essen von Verkäufern, die an den Gleisen stehen, einkaufen. Drei Stunden später spürt man dann auch die Schmerzen in Po und Rücken nicht mehr – alles ist komplett taub.

Auf Bali machte Manu auch in der einen oder anderen Tempelanlage Station. Credits: worldcalling4me.de

Sänk ju for träwwalling wis Kerata Api

Unterwegs im Zug von Yogyakarta nach Jakarta in Indonesien stelle ich mir die Frage, ob sich die Zeiten in den letzten Jahren deutlich zum Positiven verändert haben, oder ich einfach im falschen Land unterwegs war – ein Gedanke, den ich zum damaligen Zeitpunkt schon einmal hatte. Nein, ernsthaft: Bus fahren in Thailand bin ich durchaus gewohnt. Auch in Vietnam. Nicht alles geht mit Scooter. Natürlich sind die Kontraste zu damals mehr als deutlich, wenngleich die Geschwindigkeit immer noch, zumindest gefühlt, dieselbe wie damals ist.

Mein Zug in Indonesien jedoch bringt sämtliche Annehmlichkeiten mit sich, die man sich nur vorstellen kann: Es gibt bequeme Sitze, Stromanschlüsse bei den Sitzen und eine Crew, die ständig herumläuft und die Reisenden mit völlig überteuertem und übel schmeckenden Kaffee versorgt – ich weiß auch nicht, warum mir gerade jetzt „sänk ju for träwwelling wis deutsche Bahn“ einfällt. Es gibt einen Fernseher, der – proudly presented by Kereta Api, quasi die Deutsche Bahn in Indonesien – heute „Nachts im Museum – Teil 2“ zeigt. Zumindest wenn man die passenden Stöpsel hat.

Tropischer Frostenbeulenalarm

Vor allem aber gibt es eine sehr gut funktionierende Klimaanlage. Zu gut. Denn hier ist eine dringende, entsprechende Reise-Vorbereitung anzuraten, da Klimaanlagen (auch oder vor allem in asiatischen Bussen) grundsätzlich viel zu kalt eingestellt sind. Socken, Decke, diverse Jäckchen/Pullis sollten daher im Reisegepäck so verstaut sein, dass man schnell und problemlos an sie herankommt. Sehr schnell. Es herrscht Frostbeulengarantie.

Einmal mehr erwiesen sich meine flauschigen Flugzeugsocken, die ich beim letzten Mal als Handschuh-Ersatz nutzte, um den Ijen herunterzufahren, und mein Ayshe-Schal als unverzichtbare Reise-Accessoires. Letzterer ist ohnehin ein multifunktionales Reisegadget und lässt sich immer wunderbar als Decke, Kopfbedeckung in Moscheen, Bedecken meiner Knie (Sarong-Style), Schal bei Regen auf dem Roller, Kälteschutz, wenn man mal spontan einen Berg besteigen möchte, einsetzen lässt.

Sonnenuntergang vor Sumbawa, einer der grünen Inseln Indonesiens. Credits: worldcalling4me.de

Die Vorzüge des Nichtstuns

Auch um die rauchenden Passagiere wird sich gekümmert. Stündlich hält der Zug an einem Bahnhof. Fünf bis zehn Minuten Wartezeit, die von den Passagieren nicht ungenutzt bleiben. Alle Raucher raus auf den Bahnhofssteig – das Schild „non-smoking area“ interessiert hier ja niemanden – und wieder rein, wenn der Schaffner beginnt, die Türen zu schließen.

Dank der vorhandenen Steckdosen kam ich ein gutes Stück in meinem Buch weiter, habe zahlreiche Bilder und Videos auf dem Handy sortiert. Vielleicht verfasse ich demnächst mal einen Beitrag über „Dinge, die man tun kann, wenn man absolut nichts zu tun hat“. Denn das Nichtstun kannst du im Zug in Indonesien bestens zelebrieren.

Happy End einer 15-stündigen Bootstour vor Komodo bei schlechtem Wetter. Credits: worldcalling4me.de

Weitere Reiseberichte von Manu, die weit über das Zugfahren in Südostasien hinausgehen, findest du auf ihrem Blog worldcalling4me – darunter vor allem auch ihre Artikel aus Malaysia und Indonesien. Erinnerst auch du dich an ein besonderes Erlebnis auf deinen Reisen, das unbedingt seinen Platz in unserer Serie finden muss? Dann findest du auf der Übersichtsseite unserer Reisemomente alle Infos, wie du deine Geschichte einreichen kannst.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Der Beitrag Zugfahren in Südostasien, oder: „Thoughts on a train“ erschien zuerst auf 1 THING TO DO.

Wandern Sibiu: Über die Entdeckung des Nichts

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Zwischen vertrockneten Kuhfladen, blutrünstigen Schäferhunden und den trostlosen Skeletten längst verstorbener Weidetiere widerfuhr uns unsere bislang skurrilste Wanderung. In den rumänischen Westkarpaten bei Sibiu schlugen wir uns von Sibiel nach Săliște durch und entdeckten die Hochwiesen von Crinţ. Den Sinn dieser Wanderung durch das Nichts konnte uns erst ein weiser Rumäne erklären, der uns daraufhin kurzerhand verstummen ließ. Geschrieben von Marc. 

Wandern Sibiu Crint

Mystischer Nebel liegt über dem Umland von Sibiu, wo die Westkarpaten zum Wandern der etwas anderen Art laden.

Wandern Sibiu: Die Hochwiesen von Crinţ

Es soll ein Vorgeschmack werden auf das, was morgen folgt. Nachdem wir die rumänische Stadt Sibiu bereits erkundet haben, steht unsere Rückkehr in die Gebirgswelten Rumäniens vor der Tür. Beim Wandern im Nationalpark Pietra Craiului sind wir bereits blauäugig eine Schlucht hinauf gewandert. Nun treibt es uns bald in noch größere Höhen rund um den höchsten Berg des Landes, den Moldoveanu auf 2.544 Metern.

Heute steuern wir zunächst die flachen Hügellandschaften der Westkarpaten an, die unmittelbar vor den Stadttoren von Sibiu beginnen. Nach den Städten BukarestBrașov und eben Hermannstadt, wie Sibiu aufgrund der dort noch immer präsenten deutschen Minderheit auch heißt, ist uns nach Landluft und grüner Natur zumute. Das Ziel: die Hochwiesen von Crinţ, die auf etwa 1.200 Metern Höhe liegen. Warum gerade dorthin? Das wissen wir selbst noch nicht so genau.

Wandern Sibiu Westkarpaten

Der „Wanderweg“ von Sibiel nach Crinț ist gut ausgeschildert, allerdings kann man sich unterwegs auch gar nicht wirklich verlaufen.

Graf Dracula, der Farbentöter

Wir verlassen unser Hostel am frühen Morgen, als Siebenbürgen sich von seiner mystischen Seite zeigt. Dichter Nebel durchzieht die Gassen. Der Dunst hat den Fassaden der Altstadt jegliches Blut entzogen, als würde Graf Dracula persönlich heute den Petrus spielen.

Mit einem Zug, der mit seinen berstenden Scheiben aussieht wie eine ausrangierte deutsche Regionalbahn, fahren wir nach Sibiel (zu Deutsch „Budenbach“), einem Vorort von Sibiu. An den Zugfenstern rauscht trübste Tristesse vorbei. Als wir nach einer guten halben Stunde aussteigen, sind wir froh, einander in ein paar Meter Entfernung überhaupt zu sehen.

Sibiu Nebel Siebenbürgen

Auf dem Weg vom PanGeea Hostel zum Bahnhof zeigt sich Sibiu an diesem Morgen von seiner transsilvanischen Seite.

Ein kühler Teller Suppe

Der Bahnhof von Sibiel liegt etwa eine halbe Stunde Fußmarsch vom eigentlichen Ort entfernt. Es gibt sinnvollere Bahnhöfe. Auf einer Landstraße kämpfen wir uns durch das Trübsal, nahende Autos erkennen wir nur an den Geräuschen ihrer Motoren. Wie die Landschaft hier wohl aussieht? Wir wissen es nicht genau. Bis die ersten Sonnenstrahlen sich entschließen, die Nebelsuppe auszulöffeln. Ganz gemächlich.

Links und rechts von uns erkennen wir langsam weite Wiesen und Felder. Wir entdecken blasse, violette Blüten im graugrünen Gebüsch und blassgrüne Äpfel, die müde von den Bäumen hängen. Auf einer Koppel steht ein Pferd allein auf weiter Flur. Die Sonne kämpft, doch bis ihre Strahlen uns endlich wärmen können, soll noch Zeit vergehen. Die Suppe will schließlich genossen werden.

Wandern Westkarpaten Sibiu

Am Bahnhof sind immerhin ein paar Hügel zu erkennen, doch der Nebel soll sich auf dem Weg nach Sibiel noch einmal verdichten.

Wandern Westkarpaten Sibiu

Violette Farbtupfer im trüben Nebeldunst – da kommt fast schon Romantik auf.

Wandern Westkarpaten Sibiu

Ob sich das Pferd auch fragt, was Petrus hier schon wieder anstellt?

Drogen im Filterkaffee

Angekommen in Sibiel, löst sich der Nebel langsam auf. Wir versorgen uns mit Proviant in einem Minimarkt und beginnen unsere eigentliche Wanderung in Richtung Crinţ. Links von uns plätschert ein Bächlein vor sich hin. Es soll auf den kommenden 15 Kilometern genauso ein getreuer Begleiter bleiben, wie die der grüne Hang neben uns. Diese Wanderung bietet keine schweifenden Aussichten, keine steilen Anstiege – einfach nichts.

Das Nichts jedoch schärft unseren Blick für jegliche Kleinigkeiten. Die Kühe, die plötzlich am Wegesrand auftauchen, sind da schon echte Riesen. Am Ufer der Bächleins sehen wir, wie die Sonne den Morgentau verdampfen lässt. Eine Schnecke überquert den Schotterweg und kann sich glücklich schätzen, hier im Nichts auch auf ihrer Augenhöhe genauso viel zu sehen, wie wir auf einem Meter 80. Unsere Wahrnehmung ist geschärft, als hätte die alte Frau am Bahnhof uns Drogen in den faden Filterkaffee gemischt.

Wandern Crint

Wer genau hinschaut, der erkennt, wie die Sonne den Morgentau langsam verdunsten lässt.

Wandern Crint

Ein tierischer Muuuh-ment auf dem Weg zwischen Sibiel und Crinț. Es sollten nicht die letzten Tiere sein, die uns begegnen.

Wandern Crint

Gemach, gemach: Eine Schnecke überquert den Schotterweg in den rumänischen Westkarpaten.

Alles oder nichts

Wir verstummen. Links das Bächlein, rechts der grüne Hang. Nach zehn Tagen auf Reisen gibt es nichts, was wir dringend besprechen müssten. Der Plan für die nächsten Tage steht, sofern wir bei unserer Art zu reisen überhaupt von Plänen sprechen können. Und so versinken wir in Gedanken über die großen Fragen des Lebens.

Was wollen wir eigentlich mit unserem Dasein anstellen? Sind wir mit unseren Jobs zufrieden? Was brauchen wir eigentlich? Haben wir nicht eh schon viel zu viel, obwohl wir im Alltag immer meckern, wir hätten viel zu wenig? Und dabei auch noch Zeit für nichts? Hier im tatsächlichen Nichts werden diese Fragen ganz groß. Und so wird das Nichts plötzlich zum Alles.

Wandern Crint

Dieses kleine Bächlein betörte unsere Ohren quasi auf dem gesamten Weg von Sibiel nach Crinţ.

Wandern Crint Sibiel

Und immer das gleiche Bild: Besondere Höhepunkte hatte unserer Wanderung in den Westkarpaten zunächst nicht zu bieten.

Die Steigerung des Nichts

Nach drei Stunden der Ewigkeit erreichen wir die Hochwiesen von Crinţ. Was in unseren Köpfen nach Idylle klang, entpuppte sich als Steigerung des Nichts. Eine Herberge soll es hier geben, in der wir gerne ein Süppchen ausgelöffelt hätten. Doch das Häuschen wird renoviert, und der rumänische Handwerker rät uns erst freundlich, dann schnell schroffer werdend, dass wir das Privatgelände möglichst doch lieber schnell verlassen sollten.

Wären da unten am Hof nur nicht diese blutrünstig kläffenden Schäferhunde, wäre eine schnelle Rückkehr auch kein Problem. Doch aus Respekt vor diesen Hyänen nehmen wir einen Umweg entlang der drei Klärbecken, bei dem wir aufpassen müssen, nicht in einen der Dutzenden Kuhfladen zu treten. Es stellt sich heraus, dass diese unsere wohl bislang skurrilste Wanderung sein sollte.

Hochwiesen Crint

Auf den Hochwiesen von Crinţ lichtet sich der dichte Wald urplötzlich, ein Landwirtschaftsbetrieb ist das einzige Stück Zivilisation in diesem Gebiet.

Hochwiesen Crint

Von rumänischen Rindern geschaffene Bio-Kunst.

Westkarpaten: Von Crinţ nach Săliște

Eigentlich müssten wir nun ins Nichts zurückkehren, durch das wir den gesamten Vormittag gewandert waren. Doch bei aller neu gewonnenen Liebe zu Leere und Einsamkeit der Westkarpaten entschließen wir uns, auf dem Rückweg Săliște (zu Deutsch „Großendorf“) anzusteuern, einem weiteren Vorort von Sibiu, der glücklicherweise ebenfalls über einen Bahnhof verfügt. Natürlich ebenso weit entfernt vom Ortskern – direkt an der Autobahn. Es gibt sinnvollere Bahnhöfe.

Unser Entschluss erweist sich als gute Wahl. Die Hügel der Westkarpaten sind alles andere als spektakulär, doch immerhin bekommen wir sie nun einmal zu Gesicht. Unsere vom Nichts geschärfte Wahrnehmung bleibt erhalten, wir erspähen Vogelscheuchen aus Plastikflaschen und den einen oder anderen Schädel verstorbener Weidetiere.

Wandern Saliste Sibiu

Auf den trockenen Äckern der Westkarpaten kommt mitunter ein wenig Wild West Feeling auf.

Wandern Saliste Sibiu

Dieses – so vermuten wir – Schaf hat seine besten Zeiten eindeutig hinter sich.

Ein weiser, alter Mann

Brenzlig wird es abermals, als in der Ferne eine Schafsherde erscheint und einer der Schäferhunde wild bellend auf uns zugerannt kommt. Wir greifen beide zu einem Stock auf dem Schotterweg, mimen die Rolle des Schäfers und kommen so auch diesmal mit dem Leben davon. Gut, dass wir uns vorher informiert haben, wie wir uns in einem solchen Fall verhalten sollten.

Als schließlich zum ersten Mal ein Auto an uns vorbeifahren will, strecken wir unsere Daumen heraus und trampen einen Teil des Weges in Richtung Săliște. Am Steuer sitzt ein Rumäne, der mit einer Verwandten von Wildbeerstrauch zu Wildbeerstrauch fährt, um Beeren zu sammeln. Er arbeitet in Berlin – klein ist die Welt. Im Gespräch erklärt er uns, was er in Deutschland an seiner Heimat vermisst: „Rumänien bedeutet für mich Freiheit. Es gibt hier keine Verbote.“

Wir runzeln kurz die Stirn und fragen uns, ob dieses Nichts, das wir heute entdeckten, vielleicht einfach eine Form der Freiheit war, die uns so noch nie widerfuhr.

Westkarpaten Wandern

Die hügeligen Westkarpaten waren Schauplatz unser bis dato wohl skurrilsten Wanderung. Im Hintergrund siehst du die Siebenbürger Ebene.

Saliste Sibiu

Ankunft im niedlichen Săliște, das immerhin noch auf 542 Metern Höhe liegt und mit dem Regionalzug innerhalb von etwa 45 Minuten ab Sibiu erreichbar ist.

In Kürze: Unser 1 THING TO DO für Sibiu

Was? Entdecke die Westkarpaten im Umland von Sibiu und erfahre, was es bedeutet, das Nichts lieben zu lernen.
Wo? Unsere Wanderroute startete am Bahnhof von Sibiel, führte uns weiter auf die Hochwiesen der Crinţ (gut ausgeschildert!) und auf dem Rückweg nach Săliște. Von Start- und Endpunkt gibt es gute Zugverbindungen nach Sibiu.
Wie viel? An die Kosten für die Zugtickets können wir uns nicht erinnern, was jedoch für einen sehr kleinen Preis spricht. Nichts eben.
Warum? Um zwischen all dem über kurz oder lang auftretenden Stress auf Reisen den Blick für das kleine und große Ganze neu zu schärfen.

Ein 1 THING TO DO für Sibiu ohne über die Stadt selbst zu berichten? Geht so natürlich nicht. In den kommenden Tagen jedoch wirst du mehr von uns über Hermannstadt erfahren, das du von einigen deutschen Flughäfen aus sehr günstig erreichen kannst. Nicht zuletzt war da ja noch unser Vorhaben, in die wirklichen rumänischen Karpaten zurückzukehren. Was daraus wohl wurde?

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Der Beitrag Wandern Sibiu: Über die Entdeckung des Nichts erschien zuerst auf 1 THING TO DO.

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